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Ein rundes Jahr schreiben wir nun, das Jahr 2000. Beim Jahreswechsel 1999/ 2000 feierte alle Welt das neue „Millennium“ . Genau genommen findet der Jahrtausendwechsel erst im Übergang auf 2001 statt. So wie das 1. Jahrhundert mit dem Jahr eins begann, beginnt auch das 21. Jahrhundert mit dem Jahr 2001. Gefeiert wurde aber eher das Jahr 2000. Egal, ob noch im alten oder schon im neuen Jahrtausend, fand am 23. Januar die auch diesmal wieder gut besuchte Jahreshauptversammlung im Landgasthof Schenke statt. Der 1. Schriftführer Heribert Weitz und der 2. Brudermeister Peter Okon wurden wiedergewählt.
Bei der Prinzenkürung stellten sich Johannes Issel, in Serm eher als „Kneck“ bekannt, als Prinz Johannes IV mit seinem Sohn Kay als Hofmarschall vor.
Das Patronatsfest (19. -20. 1.) wurde am Samstag um 17:00 Uhr mit der Betstunde der Männer zum Tag des Ewigen Gebetes eröffnet. Der anschließende Tanzabend mit DJ Klaus Küpper war wieder sehr gut besucht. Eine ca. 40-köpfige Delegation der Mündelheim/ Ehinger Bruderschaft brachte auch ihre Fahnenschwenkergruppe mit, deren Darbietung mit kräftigen Beifall belohnt wurde. Im Verlauf des Abends wurden die Kompaniebesten und Herbstmeister des Jahres 1999 geehrt. Unser Brudermeister Karl Peter Cremers, der auf der Bundesratssitzung zum stellvertretenden Bezirksbundesmeister gewählt wurde, stellte den neuen Bezirksbundesmeister Rainer Bertram aus der Bruderschaft Mündelheim/ Ehingen vor. Präses Hermann Josef Scherer zelebrierte am Sonntag die Hl. Messe im Festzelt.
Nach dem anschließenden gemeinsamen Frühstück sorgten Tambourcorps und Bläsergruppe für die musikalische Unterhaltung.
Studiendirektor Heinrich Lanius, Subsidiar in St. Peter und Paul, Huckingen und Diözesanpräses für die Schützenbruderschaften im Bistum Essenwurde für seine Arbeit als Präsident der Kinderhilfe „Passo Fundo“ geehrt und zum Ehrendomherr der Diözese „Passo Fundo in Brasilien ernannt.
Nach fast 25.jährigem ununterbrochenem Dienst in der evangelischen Gemeinde Hüttenheim/ Huckingen, zu der auch Serm gehört, ist Pfarrer Bartsch in den verdienten Ruhestand getreten (1. 3.). Zumindest uns Sermer bleibt er auch weiterhin verbunden, denn er hat mittlerweile sein Haus am Falkenhof bezogen. Als Nachfolger wurde Dr. Thomas Herwig als Pfarrer der evangelischen Gemeinde eingeführt.
Beim Diözesantag (28. 3.) in Duissern waren unser König mit Kompaniefreunden und Vorstand anwesend. Dipl.- Pädagoge Norbert Hendricks referierte zum Thema: „Wie kann man heute als Mann glauben“.
Das Schützenfest wurde wieder am Samstag Nachmittag mit Böllerschüssen und Freibier eröffnet. Die Bruderschaft spendierte den Kindern des Kindergartens und der Grundschule Freifahrten. Das Abendprogramm begann mit dem Umzug, Kranzniederlegung am Ehrenmal und dem „Großen Zapfenstreich“, danach Tanzabend im Festzelt.
Nach der Hl. Messe am Sonntag Morgen unter der Mitwirkung der Bläsergruppe wurden im Festzelt während des gemütlichen Frühschoppen folgende Schützenbrüder für langjährige Mitgliedschaft geehrt:
Für 25 Jahre: Hermann Amman; Kurt Burkard; Wilfried Schulte (alle Hubertuskom.); Rolf Steinnökel (Sebastianerkomp.) Volker Walk (Tambourcorps)
Für 40 Jahre: Hermann Michels (Tellkomp.)
Für 50 Jahre: Theo Becker (Tambourcorps); Christian Onnertz (Hubertuskom.); Anton Jansen und Theo Schlüssler (Tellkomp.); Außerdem überreichte Theo Koths dem 93 jährigen Ehrenbattailloiner Theo Becker eine Urkunde.
Für 60 Jahre: Hermann Weitz, Josef Weitz (beide Edelweißkomp.)
Das Silberne Verdienstkreuz erhielten Hans Männchen von der Edelweißkompanie und der 2. Brudermeister Peter Okon.
Danach sprach der General folgende Beförderungen aus:
Heinz Matschk zum Major der Sebastianerkompanie, Wolfgang Holzschneider zum Hauptmann der Edelweißkompanie, Robert Pechan jun. Zum Hauptmann im Generalstab, Elmar Brüning zum Leutnant der Hubertuskompanie als 2. Offizier für Christian Onnertz.
War schon am Morgen das Festzelt böigen Winden ausgesetzt, so erreichte der Sturm am Nachmittag Orkanstärke. Hiervon betroffen waren besonders unser Königspaar Bernd und Heidi Mengeringhausen. Denn die Zelte, in denen die Kaffeetafel für die Gäste gedeckt war, wurden fast völlig zerstört. Aus Sicherheitsgründen wurde daraufhin unser Festzelt für einige Stunden gesperrt. Das hier schon vorbereitete Kaffee- und Kuchenbüfett mußte kurzfristig ins Pfarrzentrum verlegt werden. Hier und in umliegenden Gaststätten warteten die Schützen das Ende des Unwetters ab. Nach mehr als einstündiger Verspätung nahmen dann die Schützen vor der Kirche Aufstellung. Bei einem verkürzten Umzug über „Zur Goldackershöh“ und „Am Lindentor“ zur anschließenden Parade. So hatten das scheidende Königspaar mit Hofstaat und der Jungschützenprinz Dominik Schulz mit seiner Schwester Kathrin als Prinzessin noch einen würdigen Abschluss ihres Regentschaftsjahres. Beim Tanzabend im Festzelt war das widrige Wetter dann schnell vergessen.
Nach dem Kirchgang am Montagmorgen wurde das Vogelschießen mit den Ehrenschüssen der Gäste – Bezirksvorsteher Thomas Susen; Bezirksvertreterin Dorrit Byme und Bezirksvertreten Harald Weske eröffnet. Danach zeigten die Schützen ihr Können. Die Pfänder holten sich bei den Jungschützen: Linker Flügel Alexander Issel; rechter Flügel Tim Cremerius; Kopf Alexander Issel.
Bei den Altschützen: Reichsapfel Christian Hassel (Sebastianerkom.); Zepter Michael Werners (Andreas Hofer Komp.) linker Flügel Uli Gerke (Jägerkompanie); rechter Flügel Heinz Adolf Rösel, Kopf Detlef Wilms (Beide Sebastianerkomp.).
Ob es Anreiz war, der erste König im neuen Jahrtausend zu sein? Wer weiß. Jedenfalls meldeten sich sieben Königsanwärter; Andreas Altgassen; Hermann Schenke und Horst Vacilotto von der Grenadierkompanie, Willi Küpper vom Generalstab, Martin Schulz von der Jägerkompanie, Heinz Adolf Rösel und Werner Kunz von der Sebastianerkompanie. Aber die Vögel waren wieder sehr hartnäckig. Erst gegen 17:00 Uhr gelang Andreas Altgassen, Leutnant der Grenadierkompanie der entscheidende Schuss und wurde unser neuer König. Zu seiner Königin nahm er seine Ehefrau Britta. Den Hofstaat bildeten Hermann und Andrea Schenke sowie Holger und Nicole Zensen.
Bereits eine Stunde früher hatte sich der Jungschützenführer Sascha Matschk den Titel des Jungschützenprinzen mit einem erfolgreichen Schuss gesichert. Er nahm sich Bianca Flock – Weiland zur Prinzessin und Michael Hansen und Christof Jaspers zu seinen Adjutanten. Nach dem Festumzug mit Parade fand der Krönungsball und die Königsproklamation statt, für unseren Pastor Hermann Josef Scherer eine der letzten Amtshandlungen als Präses der Bruderschaft.
Traditionell wurde Weihbischof Franz Vorrath, begleitet vom Dechant Hans Peter Latsch, für die Firmung (6. 6.) am Dorfeingang abgeholt. Zahlreiche Schützen bildeten an der Kirche Spalier. Der Weihbischof ließ sich die Zeit, jeden einzelnen zu begrüßen.
Pfingsten (10. / 11. 6.) feierte der Stamm Herz Jesu Du. – Serm der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, 1980 vom damaligen Pastor Dr. Paul Kurcz gegründet, sein 20-jähriges Jubiläum. Die Pfadfinder hatten auf dem Fußballplatz ein Zeltlager aufgeschlagen. In einem der großen Zelte fand auch am Sonntagmorgen die Gemeindemesse statt, zelebriert von Klaus Pfeffer, Jugendseelsorger der Stadt Duisburg. Bei herrlichem Wetter zog diese Veranstaltung zahlreiche Besucher an. Für das leibliche Wohl hatten die Pfadfinder gesorgt.
Auch die Fronleichnamsprozession (22. 6. ) fand bei schönem Wetter und reger Beteiligung der Schützen statt.
Beim Pfarrfest (24. u. 25. 6.) waren viele Schützenbrüder aktiv tätig.
Wie treffsicher unser König Andreas Altgassen ist, zeigte sich beim Bezirkskönigschießen (30. 6.) in Großenbaum. Er errang die Würde des Bezirkskönig. Auch unser Brudermeister Karl Peter Cremers siegte beim Bezirksbrudermeisterschießen zum 3. Male und kann den Wanderpokal behalten.
Auf der Mitgliederversammlung am 13. 8. wurde unser scheidender Präses Hermann Josef Scherer von den Schützen einstimmig zum Ehrenpräses ernannt. Außerdem stellte sich auf dieser Versammlung eine neue Kompanie vor. 14 junge Männer haben sich zur Freiherr vom und zum Stein Kompanie zusammengeschlossen.Namensgeber ist Karl Reichs-Freiherr vom und zum Stein, geb. 1757 in Nassau / Lahn, gestorben 1836 auf Schloss Cappenberg in Westfalen. Als preußischer Staatsminister gab er dem Staate seine moderne Verwaltungsorganisation. 1808 auf Druck Napoleons entlassen, wurde er 1862 vom Zaren Alexander als dessen politischer Berater berufen. Er scheiterte jedoch mit seinen Plänen über die Erneuerung von Reichsverfassung und Kaisertum.
Wie schon in den Vorjahren wurde auch das 4. Sermer Fußballturnier (20. 8.) der Schützen von der Grenadierkompanie hervorragend organisiert und war wieder ein voller Erfolg. Die neue Kompanie Freiherr vom und zum Stein führte sich gleich gut ein und besiegte im Endspiel die Mannschaft der Grenadierkompanie. Der Reinerlös wurde zu gleichen Teilen mit je 1075,- DM unter der Sermer Bläsergruppe, Tambourcorps für die Jugendarbeit, Pfadfinder und Bruderschaft für ihr Jubiläum aufgeteilt.
Der Kappesmarkt (10. 9.), an dem sich auch Schützen aktiv beteiligten, erbrachte den erfreulichen Reinerlös von 17.000,- DM. Dieser Betrag wurde aufgeteilt unter Kindergarten, Grundschule, Pfadfinder, Südsternchen, Pfarrbücherei, Tambourcops, Bläsergruppe, Pfarrzentrum, Fußballgruppe Sermer Bolzplatz.
Beim Bundessschießen in Erkelenz schnitt unser König und Bezirkskönig Andreas Altgassen als Bester aus der Diözese Essen ab und wurde Diözesankönig. Mit mehreren Kompaniekollegen aus der Grenadierkompanie, die ihn zum Wettkampf nach Erkelenz begleitet hatten, erschien der neue Diözesankönig am Samstagabend zum Krönungsfest im Mündelheimer Krönungsfest im Mündelheimer Festzelt. Dort wurde ihm ein begeisterter Empfang bereitet. Nach Peter Okon und Theo Koths stellt unsere Bruderschaft bereits den 3. Diözesankönig.
Der Sonntagmorgen begann mit dem Hochamt und der Festpredigt, gehalten von Bischof Dr. Müssinghoff. Daran anschließend nahm unser Diözesankönigspaar Andreas und Britte Altgassen die Parade ab. Fast 38.000 Schützen mit Fanfarenzügen, Tambourcorps, Musikkapellen und Fahnenschwenkern ließen sich trotz regnerischer Witterung nicht vom großen Festzug durchs gastfreundliche Erkelenz abhalten und zogen durch ein Splier von knapp 20.000 begeisterten Zuschauern. Natürlich waren auch die Königskompanie und Vorstand vertreten, während die restlichen Schützen sich am Nachmittag zum Festzug in Mündelheim einfanden.
Nach dem Weihbischof fuhr jetzt zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Geistlicher mit der Kutsche in Serm vor. Dechant Hans Peter Latsch begleitete den neuen Pfarrer Roland Winkelmann zu seiner Einführung in unsere Herz Jesu Kirche. Ehrensache, dass die Schützen auf dem Kirchplatz Spalier standen. Da der neue Pfarrer für beide Gemeinden zuständig ist, wurde er am nächsten Tag in Mündelheim erwartet. Roland Winkelmann wurde am 12. 1. 1964 in Du. Laar geboren. Nach dem Abitur am Käthe – Kollwitz- Gymnasium in Du. Ruhrort studierte er in Bochum und Trier Theologie. Nach dem Priester- Seminar in Essen Werden wurde er am 1. Juni 1990 im Essener Dom zum Priester geweiht. Kaplanstationen waren Essen – Burgaltendorf und Gladbeck- Brauk. 1997 übernahm er als Pfarrer die Gemeinde St. Michael in Du. Wanheimerort. Pfarrer Roland Winkelmann ist gleichzeitig Präses unserer Bruderschaft und Präses der Diözesan- Jungschützen.
Für ihr 25 jähriges Jubiläum (14.10.) hatte sich die Sebastianerkompanie etwas besonders ausgedacht. Sie ließen ein großes Zelt aufstellen, engagierten eine bekannte Band „Steintaler“ und luden zum 1. Sermer Oktoberfest ein. Was von Skeptikern zunächst als großes Wagnis bezeichnet wurde, stellte sich als überwältigender Erfolg heraus. Die Jubiläumskompanie, zunftig gewandet in Lederhosen und Trachtenhemden, die Frauen in Dirndl, zogen vom Stammquartier „3 Linden“ über das „Lindentor“ ins Festzelt, Hier hatte die Stimmung unter den 2000 Gästen schon ihren Höhepunkt erreicht. Nach Münchener Vorbild wurde das erste Fass angeschlagen und es floss Münchener Bier in die Maßkrüge und im Partyzelt konnte man sich an bayerischen Schmankerl stärken. Alle Besucher waren sich einig: die Fahrkarte nach München kann man sich getrost sparen. In Serm wurde lange nicht mehr so schön gefeiert. Spontan wurde eine Wiederholung gewünscht.
Am Diözesankönigsempfang (20. 10.) in der Berthold Brecht Schule in Huckingen nahmen unser Königs- und Prinzenpaar sowie eine Abordnung der Königskompanie und Mitglieder des Vorstandes und des Generalstabes teil. Hier wurde unserer Bruderschaft auch offiziell die Diözesanstandarte übergeben.
Das Herbstschießen (29. 10.) begann mit der Hl. Messe und erfreute sich wieder eines regen Zuspruchs. Herbstmeister der Altschützen wurde Leo Breuer von der Hubertuskompanie, bei den Jungschützen holte sich wie schon im vergangenen Jahr Alexander Issel den begehrten Titel.
An der Adventsbesinnung (3. 12.) des Diözesanverbandes Essen in der „Stifts- und Wallfahrtskirche“ in Kranenburg am Niederrhein nahmen 6 Schützenbrüder teil.
Kurz vor Weihnachten (19. 12. ) hatten sicher einige Sermer Sternsinger eine Sternstunde. David Fritz, Vanessa Eitel, Denise Kappes und Marie Bernadette Schmitz in Begleitung unserer Gemeindereferentin Christa Blokisch vertraten das Bistum Essen und überbrachten gemeinsam mit 140 Sternsingern aus dem ganzen Bundesgebiet Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin die Segenswünsche der Könige.
Im Laufe des Jahres sind in die Bruderschaft eingetreten: Ulrich Gerke; Thomas Dähler; Michael Schmitz; Christian Terpitz; Sascha Kreifelts; Markus Hilgers; Andre Tegatz; Christian Issel jun.; Axel Bausch; Willfried Hassel; Christian Meffert; Wolfgang Gerdes; Dirk Schmidt; Georg Ridder; Nils Walk; Michael Gemeinhardt; Pascal Flock – Weiland; Henning Hoffmann; Daniel Möller und Roland Winkelmann.
Es heirateten: Dirk und Gabriele Dornscheidt; Thomas und Anja Dähler; Markus und Nicole Henftling; Stefan und Michaela Hilgers; Ludger und Dunja Heesen.
Silberne Hochzeit feierten Herbert und Marlene Krautmann; Harald und Brigitte Meffert; Heinz und Petra Nordbruch.
Das Fest der Goldenen Hochzeit feierte Hans Männchen mit Frau und Anton Jansen mit Frau.
Verstorben sind Engelbert Altgassen, Mitglied der Jägerkompanie und Vater unseres Diözesankönigs im Alter von 80 Jahren, Theodor Sanders, langjähriger Offizier der Hubertuskompanie und Schützenkönig 1961 im Alter von 79 Jahren; Wihelm Osterfeld, Mitglied des Tambourcorps, gerade erst für 40jährige Mitgliedschaft geehrt, im Alter von 66 Jahren.
Aus der Bruderschaft ausgetreten sind: Bernd Putscher; Volker Steinnökel; Sascha Eck; Norbert Dornscheidt; Jane Schmitz, Björn Brune; Jörg Plewe.
22 Neuaufnahmen stehen 7 Austritte und 4 Todesfälle gegenüber. Somit gehörten am 31. 12. 2000 259 Mitglieder der Bruderschaft an.
Am Jahreswechsel 2000/ 2001 wollen wir hoffnungsvoll und optimistisch in ein neues Jahrtausend blicken.