Einleitung zu Grundstimmung, Erwartungen und Zielsetzungen:
Zielsetzung der Bruderschaft für 2015 war es, bewährtes Brauchtum zu leben, aber auch fortzuführen.
Die größte Herausforderung ist es, den Bestand an Mitgliedern konstant zu halten. Vor dem Hintergrund, dass seit Jahren eine Tendenz zur individuellen Freizeitgestaltung vorherrscht, ist das keine einfache Aufgabe.
Dem drohenden Mitgliederschwund in unserer Bruderschaft wollen wir mit der Förderung von Jugendarbeit aktiv entgegen treten.

Geschehen in 2015:
Mit dem Jahresempfang der Gemeinde am 18. Januar und der am gleichen Tag stattfindenden Jahreshauptversammlung begann das Schützenjahr. Am Neujahrsempfang, der in Mündelheim stattfand, nahmen Mitglieder des Vorstands und der Bruderschaft teil. Die Jahreshauptversammlung der Bruderschaft am Abend war sehr gut besucht.
Zu Beginn der Versammlung wurde den Verstorbenen der Bruderschaft gedacht.
Das waren:

Erhard Keller (Sebastianer Kompanie), Josef Baltes (Tambourcorps), Josef Weitz (Edelweiß Kompanie), Hermann Schenke (Grenadier Kompanie), Peter Becker (Grenadier Kompanie) und Bernd Droste (Hubertus Kompanie).

Bei den Wahlen zum Vorstand trat Franz-Josef Rehfisch nach 8 Jahren als 2. Brudermeister nicht mehr zur Neuwahl an. Ihm wurde für seine langjährige Tätigkeit, und hier vor allen Dingen für die kurzfristige kommissarische Übernahme nach dem Ausscheiden von Detlef Wilms gedankt. Für ihn stand Rainer Kreh zur Neuwahl. Zur Wiederwahl stand die Position des ersten Schriftführers, Ludger Heesen. Beide wurden mit großer Mehrheit für weitere 3 Jahre in seinem Amt bestätigt.
Daniel Hammerschmidt wurde als Kassenprüfer für weitere 2 Jahre bestätigt.
Das Patronatsfest fand am 31. Januar und 01. Februar statt. Es begann samstags wieder mit einem Tanz- und Unterhaltungsabend, bei dem DJ Uwe Kmoch in dem gut besuchten Festzelt für die musikalische Unterhaltung sorgte. Auch in diesem Jahr besuchten uns Mitglieder der Bruderschaft Mündelheim / Ehingen. Im Verlauf des Abends wurden die Kompaniesieger, sowie die Herbstmeister geehrt. Herbstmeister der Altschützen 2014 wurde Michael Deina (Jäger Kompanie), Herbstmeister der Jungschützen wurde Masino Ridders.

Traditionell besuchte uns der neue Karnevalsprinz der KG-Südstern Christof Brüning mit seinem Hofmarschall Thomas Löv, beide aus der Andreas Hofer Kompanie, sowie der Kinderprinz mit einem großen Gefolge. Die Tanzgarde „Die Südsterne“ erfreute das Publikum mit ihren Tänzen. Die KG wurde von ihrem Präsidenten Bernd Baumann begleitet.
Am Sonntagmorgen wurde die hl. Messe im Festzelt mit unserem Präses Pastor Schragmann gefeiert. Anschließend fand ein gemeinsames Frühstück und Frühschoppen statt, zu dem auch alle Besucher eingeladen waren.

Der Höhepunkt des Schützenjahres war unser Schützenfest vom 09. bis 11. Mai. In dieser Form zum ersten Mal fand ein Kinder-Schützenfest statt. Von mehreren Arbeitsgruppen war dies über einen längeren Zeitraum geplant und organisiert worden, um insbesondere Kinder und Jugendliche an das Vereinsleben heranzuführen. Dies geschah in zwei Altersgruppen. Die eine Gruppe umfasste Grundschulkinder im Alter von 6-10 Jahren, die zweite Gruppe Jugendliche im Alter von 11-15 Jahren.

Während die Kinder am Samstag ab 14 Uhr mit einer Schülerarmbrust auf einen Styroporvogel schossen, übten sich die Jugendlichen an einem Schießstand mit einem Lasergewehr. Den Kindervogel hat Ben Brüning abgeschossen und wurde damit zum ersten Sermer Schülerprinz gekürt. Bei den Pfändern kam es zu einer Besonderheit: Den Kopf schoss Frieda Tegatz ab, die Flügel wurden gleich beide in einem Schuss von Juri Jakopin vom Rumpf getrennt.

Sieger der Altersklasse 11-15 Jahre wurde Dominik Kliem. Mit 48 von 50 Ringen bewies er sein Talent und wurde zum ersten Sermer Jugendprinz gekürt. Zweiter wurde Finn Illbruck mit 47 Ringen und Dritter Nils Frensch mit 45 Ringen.

Das gut vorbereitete Schießen fand einen tollen Anklang und war sowohl von Kindern und Jugendlichen als auch von den Eltern und den Schützenbrüdern gut besucht. Insofern wurde ein guter Anfang gemacht, Interesse für das Vereinsleben zu wecken.

Der erste Umzug fand am Samstag um 18 Uhr durch das festlich geschmückte Dorf statt. Ein erster Höhepunkt war die Kranzniederlegung am Ehrenmal. Der große Zapfenstreich wurde von unserem Tambourcorps und der Bundesschützenkapelle Neuss gespielt.

Danach begann der gut besuchte Tanz- und Unterhaltungsabend mit der Band „De Fruende“, die am Samstag für gute Stimmung sorgte.

Zu Beginn der Abendveranstaltung erfolgte die Proklamation und Ordensverleihung der Schüler und Jugendprinzen Ben Brüning und Dominik Kliem.

Der Schützenfestsonntag begann traditionell mit dem Wecken des Vorstands und der Offiziere. Im Anschluss fand um 09.30 h die gut besuchte heilige Messe statt, an der die Bläsergruppe musikalisch mitwirkte.

Beim anschließenden Frühschoppen sorgten unser Tambourcorps und die Bundesschützenkapelle aus Neuss für die musikalische Unterhaltung. Es wurden die langjährigen Mitglieder geehrt.

Für 25jährige Mitgliedschaft:

  • Peter Dupreé (Sebastianer Kompanie)
  • Jens Funke (Andreas Hofer Kompanie)
  • Carsten Ragnitz (Andreas Hofer Kompanie)
  • Christof Lenerz (Reiter Kompanie)
  • Thomas Lenerz (F.v.u.z. Stein Kompanie)
  • Dirk Okon (Edelweiß Kompanie)

Für 40jährige Mitgliedschaft:

  • Hermann Ammann (Hubertus Kompanie)
  • Rolf Steinöckel (Sebastianer Kompanie)
  • Volker Walk (Sonstige)

Für 50jährige Mitgliedschaft:

  • Wolfgang Hochstrat (Edelweiß Kompanie)
  • Johannes Issel (Jäger Kompanie)

Für 60jährige Mitgliedschaft:

  • Josef Rubick (Tambourcorps)

Für 65jährige Mitgliedschaft:

  • Christian Onnertz (Hubertus Kompanie)
  • Theo Schlüssler (Tell Kompanie)

Für ihre besonderen Verdienste wurden die Schützenbrüder Thomas Lenerz (F.v.u.z. Stein Kompanie), Hermann Arenz (Tell Kompanie), Hans-Joachim Angerhausen (Reiter Kompanie) und Hans Georg Koths vom Tambourcorps mit dem Silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

In der Mittagszeit fand, wie in den letzten Jahren, eine Kinderbelustigung statt. Der Zauberer Liar zog die begeisterte Kinderschar in seinen Bann.

Für das traditionelle Kaffeetrinken im Zelt sorgten die Frauen der Tell Kompanie. Die Original Niederrheinmusikanten aus Xanten spielten dabei zur musikalischen Unterhaltung.

Anschließend fand der in diesem Jahr besonders große Festumzug zu Ehren unseres Königs Michael Weber und Kronprinzen Masino Ridders statt. Es waren Bruderschaften aus 1420 Duisburg, Mündelheim und Wittlaer eingeladen. Für die Marschmusik sorgten die Tambourcorps aus Serm, Mündelheim und Kalkum sowie die Bundesschützenkapelle Neuss, die Original Niederrheinmusikanten aus Xanten und die Ratsbläser aus Neuss. Die Parade wurde vor unserem Schützenkönig Michael Weber mit seiner Königin Annette, dem Hofstaat Stefan Hilgers und Nina Schmitz und Henning und Daniela Hoffmann sowie dem Kronprinz Masino Ridders mit seiner Prinzessin Pia Krajewski und Adjutanten Stefan Hassel und Julian Heuer abgehalten.

Der gelungene Tag klang mit einem Tanzabend aus.

Nach dem Kirchgang am Montagmorgen begann auf unserem Festplatz das Königs- und Prinzenvogelschießen mit den Schüssen der Ehrengäste.

Folgende Schützenbrüder schossen die Pfänder ab:

Bei den Jungschützen:
Kopf – Dennis Ponczek
rechter Flügel – Lars Ebigt
linker Flügel – Nils von Lackum

Bei den Altschützen:
Reichsapfel – Michael Angenedt (Andreas Hofer Kompanie)
Zepter – Franz-Josef Rehfisch (Jäger Kompanie)
Kopf – Johann Löv (Sebastianer Kompanie)
rechter Flügel – Willi Holländer (Grenadier Kompanie)
linker Flügel – Thomas Weitz (Edelweiß Kompanie)

In diesem Jahr fanden sich drei Königsbewerber. Bewerber waren: Johannes Issel (Jäger Kompanie), Andreas Eickel (Tell Kompanie) und Ludger Heesen (Grenadier Kompanie). Den glücklichen Schuss tat Ludger Heesen, der als Königin seine Frau Dunja wählte. Den Hofstaat bildeten Marc und Melanie Brüning und Stefan Hilgers mit Bianca Backhaus.

Kronprinz wurde Jan Kinzel, der Julia Holzschneider zu seiner Prinzessin wählte. Seine Adjutanten waren Nico Brüning und Lars Ebigt.
Der Festzug mit den neuen Majestäten begann um 18.00 Uhr. Gegen 21:00 h fand der Krönungsball mit der Proklamation statt. Der offizielle Teil wurde mit dem Großen Zapfenstreich nach der Proklamation beendet, die Bruderschaft hat einmal mehr ein schönes Schützenfest gestaltet.

Neben unseren eigenen Aktivitäten in der Bruderschaft standen auch Teilnahmen am Gemeindeleben und Besuche von befreundeten Bruderschaften statt.

Königsschießen Mündelheim:
Am 23.05.2015 fand in Mündelheim das Königsschießen statt. Eine Abordnung der Bruderschaft, einschließlich König Ludger Heesen und Kronprinz Jan Kinzel, nahm daran teil. Manfred Steil tätigte den glücklichen Schuss

Fronleichnam am 04.06.2015:
Die Prozession fand in diesem Jahr in Mündelheim statt. Zahlreiche Schützen unserer Bruderschaft beteiligten sich daran und gestalteten so unseren höchsten Feiertag mit.

Schützenfest Wittlaer:
Vom 06. bis 08.06.2015 feierte unsere benachbarte Bruderschaft in Wittlaer ihr Schützenfest. Den Krönungsball am Montagabend besuchte unser König Ludger Heesen und Kronprinz Jan Kinzel mit großem Gefolge (20 Schützen) und gratulierte dem neuen Schützenkönig in Wittlaer Horst Remers zur errungenen Ehre.

Bezirkskönigsschießen:
Am 26.06.2015 fand in Großenbaum das Bezirkskönigsschießen statt. Mit großer Begleitung der Bruderschaft, sowie Mitgliedern aus dem Generalstab und des Vorstands nahm unser König Ludger Heesen am Bezirkskönigsschießen teil. Leider konnte unser König den Titel nicht erlangen und ließ Klaus Bohe von der St. Hubertus Schützenbruderschaft 1911 aus Großenbaum den Vortritt.

Gemeindefest:
Das Gemeindefest am 22. und 23.08.2015 wurde bei schönem Wetter mit der Unterstützung zahlreicher Schützen und Helfer und vielen Gästen zu einem gelungenen Fest.

Schützenfest Huckingen:
Am 30.08.2015 fand in Huckingen das Schützenfest statt, an dem die Sebastianer Kompanie teilnahm.

Schützenfest in Mündelheim:
Das Schützenfest der Mündelheimer fand vom 19.bis 21.09.2015 statt. Unsere Bruderschaft war sehr präsent. Schon am Samstagabend waren wieder viele Sermer Schützen im Mündelheimer Festzelt anzutreffen, auch am Sonntag zum Festzug war unsere Bruderschaft mit ca. 80 Schützen vertreten. Mit dem Mündelheimer Schützenfest endete die Reihe der Schützenfeste im Bezirk Duisburg Süd.

Weitere Höhepunkte des Schützenjahres waren das Oktoberfest und das Herbstschießen.

Oktoberfest:
Das 16. Oktoberfest war wie in allen Jahren zuvor hervorragend durch die Sebastianer Kompanie organisiert. Rund 3000 Besucher fanden den Weg zum großen Festzelt und waren einmal mehr in bester Stimmung. Der Fassanstich zu Beginn erfolgte durch unseren König Ludger Heesen und den Karnevalsprinzen Christof Brüning. Die Kapelle „Allgäu Power“ sorgte für zünftige Musik und beste Stimmung.

Herbstschießen:
Am 24. Oktober fand sich die Bruderschaft zum Herbstschießen ein. Nach der heiligen Messe um 17:00 Uhr schossen die Schützen im Gemeindezentrum ihre Kompaniebesten und den Herbstmeister aus.

Herbstmeister der Altschützen wurde Thomas Lenerz mit 28 Ringen
Herbstmeister der Jungschützen wurde Jan Kinzel mit 27 Ringen

Kompaniesieger wurden:

Edelweiß-Kompanie Wolfgang Holzschneider 26 Ringe
Generalstab Manfred Henftling 29 Ringe
Grenadier Kompanie Ludger Heesen 27 Ringe
Andreas Hofer Kompanie Thomas Löv 27 Ringe
Hubertus-Kompanie Thorsten Kliem 28 Ringe
Jäger-Kompanie Michael Deina 28 Ringe
Reiter-Gruppe Hans Peter Benger 22 Ringe
Sebastianer-Kompanie Heinz Hansen 26 Ringe
Freiherr v.u.z. Stein Kompanie Thomas Lenerz 27 Ringe
Tambourcorps Theo Koths 29 Ringe
Tell-Kompanie alt Willi Hassel 16 Ringe
Tell-Kompanie Alexander Issel 28 Ringe
Sonstige Joachim Gierke 29 Ringe
Jungschützen-Kompanie Jan Kinzel 27 Ringe

Das Herbstschießen endete gegen 24 Uhr bei bester Stimmung.

Diözesankönigs- und Prinzenempfang 30.10.2015:
Am Diözesankönigs- und Prinzenempfang im Steinhof in Huckingen nahm unser König Ludger Heesen mit seinem Hofstaat, Prinz Jan Kinzel mit seinen Adjutanten teil. Begleitet wurden unsere Majestäten, durch Mitglieder der Königskompanie, Vorstandsmitglieder und Generalstab.

Besinnungstag:
Das Ziel des Diözesanbesinnungstages am 22. November war in diesem Jahr die Karmelgemeinde in Duisburg. Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Duisburger Hof führte Pastor Wojnarowicz die Gäste durch das alte Duisburg in die Karmelkirche. Er erzählte sehr spannend und unterhaltend die Entstehung und Entwicklung der Karmel Gemeinde. Wir hatten zum Ausklang die Gelegenheit, das aktive Gemeindeleben dort auf dem Weihnachtsbasar zu erleben. Unsere Bruderschaft war mit 25 Schützen und deren Frauen vertreten.

Getreu unserem Motto für Glaube Sitte und Heimat war die Bruderschaft auch im Jahr 2015 sehr präsent, um das Dorfleben mit zu gestalten.

Am 18. November fand unter der Organisation der Jägerkompanie das traditionelle Kindertheater im Gemeindezentrum statt. Aufführende war das Wittener Kinder- und Jugendtheater, die die vielen Kinder und deren Eltern mit der Aufführung „Pippi plündert den Weihnachtsbaum“ sehr begeisterteren.
Ein herzlicher Dank gilt der Jägerkompanie und insbesondere Hans Eck für die Organisation dieser Veranstaltung. Nach 10 Jahren übergibt die Jägerkompanie die Organisation an die Eltern aus Kindergarten und Grundschule.

Zum wiederholten Male veranstaltete im November die Freiherr v.u.z. Stein Kompanie das Weckmannessen im Kindergarten.

Die Bruderschaft blickt auf ein ereignisreiches aber insgesamt eher ruhiges Jahr zurück.
Die Mitgliederzahl blieb relativ stabil. Zum Jahresende gehörten 230 Mitglieder unserer Bruderschaft an.
In die Bruderschaft eingetreten sind:

  • Frank Meier (Sonstige – Schießgruppe)
  • Christof Terörde (Andreas Hofer Kompanie)
  • Stefan Ex (Freiherr v.u.z. Stein Kompanie)
  • Christian Weier (Sebastianer Kompanie)
  • Lars Ebigt (Jungschützen)

Aus der Bruderschaft ausgetreten sind:

  • Jürgen Dressler (Sebastianer Kompanie)
  • Josef Rubick (Tambourcorps)
  • Marvin Wilms (Jungschützen)
  • Rolf Steinöckel (Sebastianer Kompanie)

Verstorben sind im Jahr 2015 aus unserer Bruderschaft:

  • Franz Blomenkamp (Tell Kompanie)
  • Willi Blomenkamp (Edelweiß Kompanie)
  • Horst Vacilotto (Grenadier Kompanie)

Im hohen Alter von 85 Jahren verstarb am 24. November unser Ehrenpräses Hermann Josef Scherer. 1929 in Dortmund geboren wurde er am 3. April 1954 in Paderborn zum Priester geweiht. Nach mehreren Tätigkeiten als Vikar kam er 1963 nach Duisburg, wo er zunächst in der Gemeinde St. Joseph als Kaplan in der Seelsorge tätig. 2 Jahre später ernannte ihn der Ruhrbischof Franz Hengstbach zum Pfarrer in der Mündelheimer Kirchengemeinde St. Dionysius. Im Dezember 1995 übernahm er zusätzlich die Aufgabe als Pfarrer in unserer Herz Jesu Gemeinde. Im Jahr 2000 ging er offiziell in den Ruhestand. Obwohl eigentlich im Ruhestand engagierte er sich weiterhin und gestaltete den Prozess der Gründung der neu eingerichteten Großpfarrei mit. Pastor Scherer stand mehr als 60 Jahre im priesterlichen Dienst. Er war geprägt von einem tiefen Gottvertrauen. Wir erlebten ihn als bescheidenen, aufmerksamen und einfühlsamen Ratgeber der den Menschen und insbesondere auch den Schützen sehr zugewandt war. Ein Priester der Güte ausstrahlte. Zum letzten Geleit am 28. November erwiesen ihm zahlreiche Schützenbrüder die letzte Ehre.

Es gab aber auch freudige Anlässe.
Das Fest der grünen Hochzeit feierte:

  • Benjamin Günther (Tambourcorps)
  • Christoph Issel (Tell Kompanie)

Das Fest der Silberhochzeit feierte:

  • Heinz Adolf Rösel (Tambourcorps)

Das Fest der Goldenen Hochzeit feierte:

  • Johann Dornscheidt (Tell Kompanie)
  • Günter Müller (Tell Kompanie)
  • Matthias Wilms (Jäger Kompanie)

Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierte:

  • Theo Schlüssler (Tell Kompanie)
  • Peter Gröters (Tell Kompanie)

Weltpolitisch war das Jahr 2015 von folgenden Ereignissen dominiert:
Zu Jahresbeginn gab es islamisch motivierte Anschläge in Frankreich. Ziel des Terrors war das Redaktionsgebäude der Satire Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris. Auslöser einer grausamen Tat waren von der Zeitschrift erstellte Karikaturen des Propheten Mohamed. Die wurden von den Terroristen des islamischen Staat (IS) als Gotteslästerung empfunden, Zwei Attentäter drangen in das Redaktionsgebäude ein und erschossen 9 unschuldige Menschen.
Zum Jahresende war Frankreich erneut Ziel des IS. An fünf verschiedenen Orten in Paris führten Terroristen gleichzeitig und abgestimmt Attentate durch, bei denen 130 Menschen getötet und mehrere hundert verletzt wurden.

Nahezu das gesamte Jahr war bestimmt durch den Ukraine Konflikt. Die EU-nahe Regierungspartei im Westen des Landes und die russlandnahen Separatisten führen einen erbitterten Kampf um das Gebiet.
Der gesamte Sommer war bestimmt durch die Euro-Finanzkrise, insbesondere durch die drohende Zahlungsunfähigkeit Griechenlands. Der gesamte Verlauf der Finanzkrise verdeutlicht die unterschiedlichen Interessen der EU-Staaten einerseits und das seit Jahren fehlende Krisenmanagement auf der EU Ebene.
Erwähnenswert ist die besondere Rolle Deutschlands in der Euro sowie auch in der Ukraine-Krise. In der Euro-Krise ist die sogenannte Troika bestimmend. Die Bundesregierung und hier insbesondere der Finanzminister Wolfgang Schäuble schafften es, Kompromisse zu erzielen und den befürchteten Austritt zu verhindern. In der Ukrainekrise war es vor allem unser Außenminister Walter Steinmeier, der versuchte die Krise zu beschwichtigen.
Im Laufe des Sommers spitzte sich der syrische Bürgerkrieg weiter zu. Der Bürgerkrieg beruht auf der Feindschaft der Regierungspartei des Präsidenten Assat und den oppositionellen Rebellen. Durch die zunehmend härter werdenden Kämpfe, die insbesondere auch die Zivilbevölkerung hart treffen wurde eine Flüchtlingswelle ausgelöst. Hunderttausende Menschen flohen unter Einsatz Ihres Lebens über das Mittelmeer und die Türkei nach Europa. Die Haupt-Aufnahmeländer sind neben Schweden die Bundesrepublik Deutschland. Anfänglich herrschte eine Willkommenspolitik, die mit zunehmender Zeit bröckelte. Auch hier zeigt sich die Unreife der EU, die ein sehr gespaltenes, überwiegend national geprägtes Bild abgibt. Auch in Deutschland gibt es eine gespaltene Meinung. Hieraus entstanden die Pegida-Aktivitäten. Es ist zu befürchten, dass uns diese Völkerwanderung aus Krisengebieten noch über einen langen Zeitraum beschäftigen und die politische Landschaft in Deutschland wie auch in der EU verändern wird.

Neben diesen politischen Themen berührten uns besonders einige Unglücksfälle und Katastrophen.
Besonders bestürzt hat uns der vorsätzlich durch den Co-Piloten herbeigeführte Absturz einer German Wings Maschine. Sie war auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf und stürzte am 24.03.2015 in den französischen Alpen ab. Es waren 150 Tote, darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums aus Haltern, zu beklagen.
Eine der größten Katastrophen in 2015 war das Erdbeben in Nepal, im April/Mai mit vielen Nachbeben. Das Hauptbeben hatte eine von Stärke von 7,8 auf der Richterscala mit über 7.500 Toten. Wie so oft löste es eine Welle der Spendenbereitschaft und der Hilfsbereitschaft der in Not geratenen Menschen aus.

Auch National war 2015 ein ereignisreiches Jahr:
Insgesamt neunmal wurde in diesem Kalenderjahr die Deutsche Bundesbahn bestreikt.
Es ist sicherlich legitim, seine Interessen auch durch einen Streik durchzusetzen. Aber in diesem Jahr wurde hier wirklich überzogen. Dass hier eine kleine Nischengewerkschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden in dieser Größenordnung anrichten kann ist kaum noch zu vertreten. Man sollte hier auch mal an die vielen Pendler denken, die sich dann jeden Tag ein neues Beförderungsmittel besorgen müssen.
In der Volkswirtschaft ist Flexibilität bei der Arbeitssuche gefordert. Dies sollte man dann auch von der Gewerkschaft erwarten können.
Die Schlichtung erfolgte Ende Mai 2015.

Das Flüchtlingsdrama verfolgte uns das gesamte Kalenderjahr 2015. Wenn man die Zustände bei der Flucht der Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien betrachtet, kann man eigentlich nur erschüttert sein. Und es ist kein Ende in Sicht. Hier sollten sich die gut bezahlten Politiker in der EU, die bei ihren Verhandlungen an festlich gedeckten Tischen sitzen und sich bewirten lassen, mal sehr schnell einige Gedanken machen und diese auch in der Praxis umsetzen. Sonst werden sie die politische Quittung sehr schnell bekommen.
In diesem Jahr wurde der VW-Abgasskandal in Amerika und der Welt aufgedeckt. Hier wurde von dem VW Konzern wissentlich durch manipulierte Einstellungen bei Dieselfahrzeugen betrogen. Auch dieses Thema wird uns sicherlich noch einige Zeit verfolgen und die Folgen sind noch nicht absehbar. Es werden milliardenschwere Klagen gegen VW eingereicht. Hoffentlich müssen das die Mitarbeiter nicht wieder ausbaden.
Was der VW Konzern kann, können unsere Sportfunktionäre schon lange. Hier wurde im Zuge der Bewerbung für die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland Millionen Beträge hin und her geschoben. Komisch ist hier, dass viele Sportfunktionäre nun an Gedächtnisverlust leiden und keiner so genau weiß was mit dem Geld passiert ist. Viele Funktionäre haben hier schon die Quittung bekommen und ihren Job verloren.
Was blieb ist, dass das Sommermärchen 2006 bei uns ein Sommermärchen geblieben ist und wir uns dieses Ereignis nicht schlecht reden lassen.

Geschehen in Duisburg:
In diesem Jahr jährte sich die Katastrophe um die Loveparade zum 5. Mal. Viele Menschen gedenken der damals zu Tode gekommenen und verletzten Menschen.
Was allerdings ärgerlich ist, dass der Prozess um diese Katastrophe immer noch nicht eröffnet, geschweige das es zu einem Urteil gekommen ist.
In diesem Jahr besuchte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Duisburg. Sie wollte sich in Marxloh ein Bild über Integration von Zuwanderern und das Zusammenleben mit deutschen Mitbürgern machen.
Ein weiteres Armutszeugnis erlebten wir bei der Stadtentwicklung. Bei der Innenstadtentwicklung auf dem alten Bahngelände hinter dem Hauptbahnhof gab es ein mühsames Gerangel um die Investition von Möbel Krieger. Auch die Konkretisierung des geplanten Factory-Outletcenters in Marxloh trat auf der Stelle.
Ein erfolgreiches Kapitel schrieb in 2015 der MSV Duisburg. Mit einem Sieg gegen Holstein Kiel war der Aufstieg von der dritten in die zweite Liga perfekt. Die Duisburger Bevölkerung und alle weiteren Fans waren hellauf begeistert und nahmen starken Anteil an diesem Ereignis. Hoffentlich wird der MSV nicht zur Fahrstuhlmannschaft. Ein weiterer Abstieg könnte durch den Nichterhalt der Lizenz für die dritte Liga zur Versenkung des MSV im Niemandsland führen.

Geschehen in Serm:
Zu Jahresbeginn sorgten sich viele Sermer um den weiteren Verlust des Dorfcharakters durch eine von der Stadt Duisburg geplante massive Bebauung in der Größenordnung von 450 zusätzlichen Häusern im Rahmen des Projektes Duisburg 2027.
Viele Sermer befürchteten, dass durch eine solch massive zusätzliche Bebauung die Identität unseres Dorfes, in dem Tradition und Brauchtum sowie gute Nachbarschaft hoch angesiedelt sind, verloren gehen würde. Der Bürgerverein und die Bürgergemeinschaft Serm zur Erhaltung des Dorfcharakters trugen die von den Sermern geäußerte Befürchtung vor und empfahlen eine langsame Weiterentwicklung des Dorfes.
Favorisiert wurden die Bebauung der Flächen östlich und westlich der Grundschule sowie der behutsame Ausbau von Innenflächen im östlichen Serm. Geschont werden sollen die Flächen südlich der Bastei.
Dem konstruktiven Vorschlag schlossen sich die Bezirksvertretung Süd und später auch der Rat der Stadt an.
Im Februar 2015 wurde Christof Brüning zum Prinzen der KG Südstern gekürt. Zu seinem Hofmarschall wählte er Thomas Löv. Zum Kinderprinz wurde Kian Ermers gekürt. Er wählte Juri Höffges zu seinem Hofmarschall.

Im Kalenderjahr 2015 eröffnete die Schenke unter neuer Leitung den Restaurationsbetrieb. Leonard Golub führt gemeinsam mit seiner Familie die Tradition der Gaststätte als Landgasthof weiter.

Eine weitere Gaststätte, die traditionelle Gaststätte „Zu den 3 Linden“, stellte zum 31.05.2015 den Betrieb ein. Hier geht der Dorfgemeinschaft Serm ein weiterer Ortsmittelpunkt verloren, dem in absehbarer Zeit auch der Hof der Familie Steinmüller folgen wird.
Am Schützenfestsonntag am Abend ereignete sich auf der B288 einer schwerer Unfall mit vier Toten. Wir hoffen alle, dass der Unfallschwerpunkt B 288 bald entschärft wird.
In der Großpfarrei Judas Thaddäus wird es in absehbarer Zeit zu einigen Veränderungen kommen. Bedingt durch den aufkommenden Priestermangel, sinkende Zahl der Kirchenmitglieder und Einsparungen des Bistums Essen, werden wohl einige Filialkirchen geschlossen werden müssen. Dies stimmt uns sehr traurig. Ob es uns in Serm trifft wissen wir noch nicht genau.
Die Laienspielgruppe Serm startete nach einer längeren Pause am 21.3.2015 wieder mit einem Theaterstück. Das vorgetragene Stück hieß Aphrodites Zimmer und war ein großer Erfolg.
Ja, liebe Schützenbrüder das war die umfangreiche Chronik für das abgelaufene Kalenderjahr. Wir hoffen, dass die Schreckensmeldungen in 2016 zurückgehen werden und wir ungetrübt in die Zukunft schauen können.

Eure Chronisten
Franz-Josef Rehfisch und Peter Simon