Im zweiten Vereinsjahr ging man auch direkt zu Mut und Tatkraft über. Mit Rücksicht auf den schönen finanziellen Überschuß im ersten Vereinsjahr, trug man sich nicht nur mit dem Gedanken nach einem eigenen Schießstand, sondern man forderte schon bei zwei heimatlichen Handwerkern Offerten über einen passenden Schießstand ein. Mit reiflicher Überlegung wurde nun beraten ob die junge Bruderschaft diesen hohen Kostenaufwand von über 1300 RM wagen konnte, jedoch kam hier die allgemeine Ansicht durch, mit der Anlegung des neuen Schießstandes bis zum kommenden Jahr zu warten, weil die Barmittel der Kasse nebst den laufenden Beiträgen die Erstellungssumme des Schießstandes nicht decken konnten. Eine Erhöhung der Beiträge konnte nicht vorgenommen werden, da die aktiven Mitglieder neben den hohen monatlichen Beiträgen noch Eintrittsgeld für sich und Angehörige bei Festlichkeiten entrichteten. Nun mußte in diesem Jahr die Königswürde nochmals auf dem Schießstand der St. Sebastianus-Bruderschaft Huckingen errungen werden. Johann Peters war der glückliche Schütze der die Königswürde errang und seine Frau[1] nahm er sich zur Königin[2]. Das zweite Schützenfest verlief bei gutem Besuch in Harmonie und Eintracht.

In diesem Vereinsjahr nahm die Bruderschaft zum ersten Mal am Buß- und Bettag geschlossen an der Kriegerehrung auf dem Friedhof in Mündelheim teil. Am Schluß dieses Vereinsjahres, müssen besonders einige Worte der St. Sebastianus-Bruderschaft Huckingen gewidmet werden. War die genannte Bruderschaft doch so gütigst und stellte [CS 10] der hiesigen Bruderschaft bis dahin Schießstand sowie auch Holzgewehre zur Verfügung. Auch wurden die hiesigen Feste von der Schützenbrüdern der Bruderschaft Huckingen gut besucht und ihr (???) Vorsitzender Wilhelm Hümbs hat manches markante Wort zur wahren echten Bruderverbundenheit gesprochen.

[1]    Grete

[2]    Hofstaat: Jakob Schmitz und Frau Anna, Josef Hassel und Frau Bernhardine