Im kommenden Vereinsjahr war die erste Tätigkeit, die Gedanken weiter auf einen eigenen Schießstand zu richten, da unterdessen die finanzielle Lage der Kasse, eine solche Auslage gestattete. Nochmals wurden Offerten eingezogen und am Titularfest 20.1.29 konnte in der Generalversammlung die Arbeit zu einem Schießstand vergeben werden. Weil beide Offerten gleichlautend waren, mußte, nach vorher gefaßten Entschluß das Los entscheiden, was auf Clemens Jaegers fiel. Bis zum kommenden Stiftungsfeste, mußte der Schießstand auf dem Gelände hinter der Kirche, was der Bruderschaft von der Kirchenversammlung gütigst zur Verfügung gestellt war, errichtet werden, was auch dem jungen Hersteller gelang. Am Tage des Stiftungsfestes wurde nach dem Hochamt durch den Hochw. Herrn Pfarrer Schuh der neue Schießstand feierlichst der Bruderschaft übergeben, mit der abgegebenen Bitte, daß die Verbundenheit der Bruderschaft mit der Kirche stets ein Ansporn zur Wirklichkeit bleiben möge. Mit der Errichtung des eigenen Schießstandes war die junge Bruderschaft jetzt in der Lebensweise ein gutes Stück weiter, denn nun konnte die Königswürde auf dem eigenen Stand errungen werden. In dem Ringen um die Königswürde wurde Wilh. Kluth der Sieger und seine Schwägerin Frl. Sib.[1] Ropartz war die Auserkorene als Königin[2]. Der anschließende Festzug und Krönungsball gestaltete sich harmonisch und der Abschluß des Festes ließ die Folgerung, daß die schönsten Feste in reiner Freude und christlicher Sitte zu feiern sind. Dann beteiligte sich die Bruderschaft am 500 jährigen Jubelfest der Bruderschaft in Kalkum, weiter an der Kriegerehrung 18.11. in Mündelheim, sowie am Fackelzug aus Anlaß der goldenen Hochzeit des Mitgliedes Theodor Arenz. Ferner wurde die Bruderschaft durch einstimmigen Beschluß Mitglied der Erzbruderschaft [CS 11] vom hl. St. Sebastianus. So konnte ein Jahr von Tätigkeit und Arbeit verlassen werden.

[1]    Lt. Königsliste Sybille

[2]    Hofstaat: Johann Benger und Frau Wilhelmine, Johann Wengler und Frau Elisabeth