Nachdem die Umbauarbeiten beendet waren, fand die Jahreshauptversammlung am 21.01. wieder traditionell im Landgasthaus Schenke statt. Der 1. Brudermeister Karl Cremers und der 2. Kassierer Manfred Henftling wurden ohne Gegenstimmen wiedergewählt.
Zum Patronatsfest waren wieder all Sermer Mitbürger herzlich eingeladen. Im Laufe des Abends wurden die Herbstmeister 1995, Ludger Heesen bei den Altschützen und Carsten Ragnitz bei den Jungschützen sowie die Kompaniebesten vom Herbstschießen ausgezeichnet. Die während der Veranstaltung abgehaltene Sammlung für die Aktion „Ein Haus in Brasilien“, von unserem Diözesanpräses Heinrich Lanius ins Leben gerufen und für Hilfsbedürftige in Armenvierteln in Brasilien bestimmt, brachte eine erfreuliche Summe zusammen. Die Messe am Sonntagmorgen, wie schon in den letzten Jahren im Zelt gefeiert, wurde erstmals von Diözesanpräses Heinrich Lanius abgehalten. Das gemeinsame Frühstück nach der Messe war eine gute Grundlage für den anschließenden Frühschoppen.
Das „Ewige Gebet fand in diesem Jahr nicht statt, da der Tag auf den Rosenmontag fiel.
Am Bußgang für den Frieden in Buchholz nahmen wieder nur wenige Schützenbrüder teil.
Der diesjährige Diözesantag fand in unserer Gemeinde statt und wurde mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche eröffnet. Danach trafen sich die 230 Teilnehmer im Pfarrzentrum zum gemeinsamen Frühstück, welches von den Frauen der KFD vorbereitet wurde. Anschließend Referate und Diskussionen zum Leitthema des Diözesantages:“ Frühpension, herzloser Rausschmiss oder geschenkte Jahre“. Dieses Reizthema wird zur Zeit vor allem in den Betrieben heftig diskutiert. Somit hatten die Referenten Dr. Baldus Herrmans, Leiter des Sekretariats Kirche und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat Essen und Rolf Weyers, Sekretär der Deutschen Angestellten Gewerkschaft in Duisburg, aufmerksame Zuhörer.
Doch das ernste Thema und die heftige Diskussion erlebte noch einen erfreulichen Ausklang. Stadtdechant Heinz-Josef Tillmann überreichte im Namen des Bischofs von Essen dem Diözesanpräses der Schützen Heinrich Lanius, unter großem Applaus eine Ernennungsurkunde von Papst Johannes Paul II. Dieser hat Ihn zum „Päpstlichen Ehrenkaplan“ ernannt, ein Titel und eine Auszeichnung, die Duisburg nun um einen „Prälaten“ reicher macht.
Pünktlich um 18:00 Uhr wurde mit dem Umzug durchs Dorf, Kranzniederlegung und „Großem Zapfenstreich“ am Ehrenmal das diesjährige Schützenfest eröffnet. Zum Tanzabend im Festzelt spielte die Showband „Concord“ auf. Als Showeinlage sorgte die aus Funk und Fernsehen bekannte Gruppe „De Räuber“ für ausgelassene Stimmung.
Die Hl. Messe am Sonntagmorgen wurde von unserem neuen Präses Hermann Josef Scherer gehalten und von der Bläsergruppe mitgestaltet. Danach fand im Festzelt der gemütliche Frühschoppen mit den Ehrungen der Jubilare statt. Für 25-jährige Mitgliedschaft: Franz-Josef Baltes, Heinz Hansen, Friedhelm Belting, Ferdinand Schmitz,Bernd Schulz,H. D. Steinmüller. Für 60-jährige Mitgliedschaft wurde Peter Dornscheidt von der Jägerkompanie geehrt. Wolfgang Holzschneider wurde vom General zum Oberleutnant befördert. Für besondere Verdienste dem 1. Offizier der Sebastianerkompanie, Heinz Matschk, das „Silberne Verdienstkreuz“ verliehen.
Nun betraten Diözesanbundesmeister Rainer Hendricks und der stellvertretende Bezirksbundesmeister Willi Füsgen die Bühne und bedankten sich zunächst für die gute Ausrichtung des Diözesantages am 17.03.96 durch die Sermer Bruderschaft. Danach zeichneten sie Hermann Weitz für seinen langjährigen Einsatz in der Bruderschaft mit dem „Hohen Bruderschaftsorden“ aus. Aber es war noch eine Steigerung möglich. Unter großem Applaus wurde dem aktiven 82-jährigen Jakob Wirz das „St. Sebastianus Ehrenkreuz“ verliehen. Der so hoch dekorierte, der seit 1933 dem Verein die Treue hält und die Bruderschaft jahrelang als General geführt hat war von der Ehrung sichtlich überrascht und gerührt. Tambourcorps und Bläsergruppe spielten zu Ehren der ausgezeichneten Schützenbrüder einige Ständchen.
Die Frauen der Grenadierkompanie sorgten am Nachmittag im Festzelt für Kaffee und Kuchen.
Der Wettergott hätte ruhig etwas mehr Wärme nach Serm schicken können. So haben beim Festumzug unser Königspaar Heinz Adolf und Brigitte mit Hofstaat Heinz und Sigrid Matschk und Werner und Regine Kunz in den Kutschen und bei der Parade mit dem Kronprinzen Thomas Lenerz und seinen Adjutanten Christof Lenerz und Markus Hilgers ganz schön gefroren und waren sicherlich froh, das geheizte Festzelt zu erreichen. Hier konnte sich beim Tanzabend mit der Showband „Concord“ und beim Königstanz warm getanzt werden.
Bei sehr kühlen Temperaturen begann das Schießen am Montag nach dem Hochamt auf dem von Grund auf renovierten Schießstand. Er wurde von unserem Schießmeister Johannes Blomenkamp und Markus Henftling sowie einigen anderen fleißigen Schützenbrüdern in vielen Arbeitsstunden fertig gestellt. Durch den Umbau ergibt sich, dass die Vögel nicht mehr auf einer Stange befestigt sind, sondern im Kugelfang hängen.
Die Ehrenschüsse gaben der parlamentarische Staatssekretär Horst Günter, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Bezirk Du- Süd Christian Schwan, der stellvertretende Bezirksvorsteher Herr Giebeling, sowie Präses Hermann Josef Scherer und die scheidende Majestät Heinz-Adolf Rösel ab. Die Pfänder errangen bei den Altschützen: Reichsapfel Heinz Matschk; Zepter Kurt Burkard; linker Flügel Hermann Weitz; rechter Flügel Theo Koths; Kopf Hans Otto Lemke. Bei den Jungschützen: linker Flügel Kai Issel; rechter Flügel Christoph Lenerz; Kopf Carsten Ragnitz.
Die beiden Königsanwärter Hans Eck und Theo Koths lieferten sich einen spannenden Wettkampf, den letztendlich der Corpsführer des Tambourcorps, Theo Koths, für sich entscheiden konnte. Da die Königskompanie ihren musikalischen Verpflichtungen nachkommen musste schmückte auf Wunsch des neues Königs die Sebastianer Kompanie das Königshaus, eine sehr schöne kameradschaftliche Geste. Inzwischen fiel auch bei den Jungschützen das letzte Stück Holz des arg gerupften Vogels. Kronprinz wurde Jungschützenführer Jens Funke. Zum Festzug erschien der neue König mit seiner Ehefrau Andrea als Königin und dem Hofstaat Wilfried und Elke Koths und Friedhelm und Bärbel Belting. Erfreulicherweise stand nach langer Zeit dem Kronprinz mit Bianca Krautmann wieder eine Prinzessin zur Seite, begleitet von den Adjutanten Andre Albrecht und Hartmut Hümbs. Die feierliche Proklamation fand beim abendlichen Krönungsball statt. Erst zu später Stunde lichteten sich die Reihen im Zelt, ein schönes Fest ging zu Ende.
Trotz des sehr heißen Wetters war die Beteiligung der Schützenbrüder an der Fronleichnamsprozession groß.
Auch beim Pfarrfest waren wieder viele Schützenbrüder im Einsatz.
Unser König Theo Koths nahm mit einer Abordnung am Bezirkskönigschießen teil. Leider wurde er dort nur Zweiter hinter dem Selbecker König. Da dieser jedoch zum Termin des Bundesschützenfestes in Troisdorf verhindert war, erhielt unser König als zweitplatzierter eine erneute Chance. Diese nahm Theo Koths auch wahr und errang die Würde des Diözesanschützenkönigs. Die Freude bei den Schützenbrüdern war natürlich riesengroß, eingedenk der Tatsache, dass die Sermer Bruderschaft erst vor zwei Jahren mit Peter Okon einen Diözesankönig stellte.
Für Theo Koths und Frau Andrea begann nun ein sicherlich unvergessliches Jahr mit vielen Höhepunkten, zunächst am Sonntagmorgen bei der Hl. Messe die Überreichung der Insignien, anschließend konnten sie den großen Festzug der Historischen Schützenbrüder aus ganz Deutschland an sich vorbeiziehen lassen. Natürlich waren im Festzug viele Schützenbrüder aus Serm, die mit ihren Frauen mit zwei Bussen angereist waren. Obwohl das Tambourcorps für dieses Wochenende bereits andere Termine vereinbart hatte, ließen sie es sich nicht nehmen, zu Ehren ihres Batallioners Theo Koths am Festzug teilzunehmen. Auf der Rückfahrt wurde der Erfolg im Lokal „Haus Braumeisters“ in Meerbusch-Strümp gebührend gefeiert. Hier waren sich alle einig, das Königspaar zur Verabschiedung beim Bundesschützenfest 1997 in Coesfeld zu begleiten.
Wie schon beim Pfarrfest so waren auch beim diesjährigen Kappesmarkt Mitglieder der Bruderschaft aktiv beteiligt.
Aus Anlass des 70.jährigen Bestehen des Tambourcorps „Rheinklang“ Mündelheim nahmen Mitglieder des Vorstandes und das Tambourcorps Serm an der Festveranstaltung teil. Seit Jahrzehnten wird unser Schützenfest vom Tambourcorps „Rheinklang“ musikalisch unterstützt.
Beim Herbstschießen wurde Dirk Müller von der Bläsergruppe Herbstmeister. Der amtierende Kronprinz Jens Funke erzielte das beste Ergebnis und wurde Herbstsieger der Jungschützen.
Gleichzeitig mit dem Bezirkskönigsschießen wurde in diesem Jahr zum 9. Mal das Brudermeister Pokalschießen durchgeführt. Unser Brudermeister Karl Cremers gewann zum 2. Mal den Wanderpokal mit 24 Ringen.
Zum Diözesankönigsempfang im „Haus Kornwebel“ in Rahm wurde unser König und Diözesankönig Theo Koths und Frau Andrea von zahlreichen Schützenbrüdern und Frauen begleitet.
An der Adventsbesinnung des Diözesanverbandes im Kloster Saarn nahmen auch 10 Personen aus Serm teil. Nach einer sehr interessanten und aufschlussreichen Führung durch das Kloster zelebrierte Diözesanpräses Heinrich Lanius die Messe. Ein gemeinsames Abendessen rundete die besinnlichen Stunden ab.
Die Jungschützen wählten einen neuen Vorstand. Jungschützenführer und Kassierer wurde Carsten Ragnitz. Sein Stellvertreter ist Andre Legant, Schriftführer Andre Albrecht.
Im abgelaufenen Jahr heiratete Erhard Keller von der Sebastianerkompanie. Gleich 5 Paare konnten das Fest der „Silbernen Hochzeit“ feiern: Karl Heinz Höffges von den Reitern; Hans Weitz von der Grenadierkompanie, Hans Georg Koths vom Tambourcorps, Wolfgang Hochstrat von der Bläsergruppe, Friedrich Hardenberg von der Edelweißkompanie. Das 50-jährige Ehejubiläum konnte Johann Baltes von der Tellkompanie feiern.
Die Bruderschaft hatte 7 Todesfälle zu beklagen: Ludwig Heesen 56 Jahre alt, Mitglied der Grenadierkompanie und Schützenkönig 1984, Heinrich Busch 87 Jahre alt, lange Jahre als 1. Kassierer im Vorstand, Hermann Rebhahn 65 Jahre alt von der Tellkompanie, Paul Klömpgen 67 Jahre alt von der Hubertuskompanie, Heinrich Weitz 74 Jahre alt, Mitgründer der Jägerkompanie, General von 1978 bis 1984, dach 6 Jahre Brudermeister unserer Bruderschaft, Ludwig Blomenkamp 71 Jahre alt, langjähriges Mitglied der Reiter, Heinrich Pechan 72 Jahre alt, Mitglied des Tambourcorps und noch 1992 für 60. jährige Mitgliedschaft geehrt.
Neu in die Bruderschaft aufgenommen wurden: Bernd Martin Heddendorp und Klaus Wagner in die Hubertuskompanie; Gregor Elbers und Erhard Keller in die Sebastianerkompanie sowie bei den Jungschützen Sascha Matschk, Christoph Hansen, Dirk Ratzmann, Heiko Schöpp, Sascha Schär, Marc Steinich.
Am Jahresende zählte unsere Bruderschaft 244 Mitglieder.
Seit dem 15. August arbeitet Christa Blokesch aus Essen als Gemeindereferentin in Serm und Mündelheim. Sie hat Religionspädagogik und praktische Theologie studiert und hat bereits 18 Jahre als Gemeindereferentin in verschiedenen Gemeinden im westlichen Ruhrgebiet gearbeitet. Auf Wunsch des Bischofs von Essen wird sie die Wohnung im Pfarrhaus in Serm beziehen und eng mit Pfarrer Scherer zusammenarbeiten.
Nachtrag zum diesjährigen Kappesmarkt:
Der Reinerlös betrug 15443,30 DM. Hiervon wurden für das Pfarrzentrum 3045,54 DM für Gardinen zur Verfügung gestellt. Die Sermer Grundschule erhielt 3874,30 DM für die Anschaffung von Musikinstrumente und Spielkästen für die Pause. Unser Kindergarten kauft von seinem Anteil in Höhe von 3099,44 DM eine Außen-Wasserspielstelle. Die Pfadfinder schafften für 2324,58 DM Tische und Stühle für ihr Zeltlager an. Die „Südsternchen“ bekamen 2324,58 DM als Zuschuss für ihre neuen Kostüme. Das Tambourcorps machte mit seinen Kindern und Jugendlichen einen Ausflug und erhielt einen Anteil von 774,86 DM, auch zum Kauf von neuen Instrumenten.
Der Düsseldorfer Flughafen wurde von einer verheerenden Feuerkatastrophe heimgesucht. Verursacht durch Schweißarbeiten, starben in dem Inferno 16 Menschen, über 100 wurden verletzt. Alle umliegenden Feuerwehren hatten Mühe, den am Nachmittag ausgebrochenen Brand in der Nacht unter Kontrolle zu bekommen. Die Polizei sperrte rund um den Flughafen alle Zufahrtsstraßen und Autobahnen, der Flughafen selbst war für mehrere Tage geschlossen. Die Aufräumungs- und Wiederaufbauarbeiten sollten noch Jahre in Anspruch nehmen.
Zum Jahresausklang konnte der Präsident der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, keine erfreulichen Zahlen vorlegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember kletterte die Zahl der Arbeitslosen um 350000 auf 4,1 Millionen, das sind 10,8 %. Der Motor zum Aufschwung will einfach nicht anspringen.