In der Jahreshauptversammlung am 9. Januar wurde ein neuer Brudermeister gewählt, weil Karl-Peter „Carlo“ Cremers sich nicht zur Wiederwahl stellte. Fünfzehn Jahre lang hatte er das Amt bekleidet. In dieser Zeit hat er die Bruderschaft mit Tatkraft und Energie geführt und sich dabei bleibende große Verdienste erworben.
Der bisherige zweite Brudermeister Peter Okon wurde einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt; in das jetzt freigewordene Amt folgte ihm Detlef Wilms. Zum zweiten Schriftführer wurde Frank Schulte gewählt; die Wahl des zweiten Kassierers fiel auf Peter Simon als Nachfolger von Thomas Lenerz.

Das Patronatsfest fand am 22. und 23. Januar statt. Es begann mit einem Tanz- und Unterhaltungsabend mit dem DJ Klaus Küpper. Das Festzelt war gut besucht; wie im vergangenen Jahr waren auch viele Mitglieder der Bruderschaft Mündelheim-Ehingen anwesend.
Der Höhepunkt des Abends war die feierliche Übergabe der Amtskette durch den scheidenen Brudermeister Karl-Peter Cremers an seinen Nachfolger Peter Okon. Danach wurden die Gewinner und die Kompaniebesten des Herbstschießens 2004 ausgezeichnet.
Einer langjährigen Tradition folgend besuchte auch der eine Woche vorher gekürte Karnevalsprinz Stephan I. die Veranstaltung. Er erschien mit seinem Hofmarschall Peter und großem Gefolge. Zur Einstimmung auf die kommende Session tanzten die Super-Sternschnuppen.
Zur Unterhaltung des Festplatzes übergab die Sebastianer-Kompanie eine Spende von 4.000,00 Euro.
Im gut besuchten Festzelt feierte die Bruderschaft am nächsten Morgen die Messe mit unserem Präses Pastor Winkelmann. Während des anschließenden Frühstücks sorgte das Tambourcorps und die Bläsergruppe für die musikalische Unterhaltung.

Die Betstunde für Männer und Schützen anlässlich des Ewigen Gebets am 19. Februar fand nur eine geringe Beteiligung.

Beim Bezirkstag am 17. April war die Bruderschaft mit König, der Königskompanie sowie Mitgliedern des Vorstandes und des Generalstabs vertreten.

Kurz vor dem Schützenfest feierte die Jäger-Kompanie am 4. Mai ihr 50-jähriges Bestehen mit einer Oldie-Nacht, in der die Band „The Smelling Faces“ Titel aus den 60er bis 70er Jahren spielte und in der als begeisternder Höhepunkt Dave Dee in einer einstündigen Bühnen-Show seine bekannten Hits darbot.

Ausnahmsweise wurde das Schützenfest wegen der Terminprobleme der Schaustel¬ler erst am Wochenende nach Christi Himmelfahrt, nämlich vom 7. bis 9. Mai, gefeiert. Wettermäßig stand es unter keinem besonders guten Stern, die Kirmeseröffnung am Samstag fiel buchstäblich ins Wasser und der Fassanstich durch unseren Präses Pastor Winkelmann musste im Zelt stattfinden.
Nachmittags fand der Umzug mit Kranzniederlegung am Ehrenmal und der Darbietung des „Großen Zapfenstreiches“ durch die Bundesschützenkapelle Neuss und das Tambourcorps statt. Der erste Tag des Schützenfestes klang aus mit dem gut besuchten Tanz- und Unterhaltungsabend; es spielte die MSB-Showband.

Der Sonntag begann mit dem Wecken durch das Tambourkorps. Nach der Messe unter Mitwirkung der Bläsergruppe fand während des Frühschoppens die Ehrung der langjährigen Mitglieder statt.
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt:

  • Franz Grabowski
  • Thomas Löw
  • Harald Meffert
  • Helmut Niebuhr
  • Horst Scharmach und
  • Friedhelm Schmitz

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt:

  • Peter Becker
  • Wolfgang Hochstrat
  • Johannes Issel und
  • Hans Lemke

Unter besonderem Beifall wurden geehrt:

  • Josef Rubick, der seine 50-jährige Mitgliedschaft feiern konnte
  • und insbesondere
    Hermann Weitz und
    Josef Weitz,

die beide stolz auf eine 65-jährige Mitgliedschaft zurückblicken konnten.
Unser General Johann Dornscheidt und unser zweiter Schießmeister Christian Hassel wurden mit dem Silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.
Der Höhepunkt dieser Ehrungen war jedoch die Verleihung des St.-Sebastianus-Ehrenkreuzes an unseren bisherigen Brudermeister Karl-Peter Kremers, der diese hohe Auszeichnung sichtlich gerührt entgegen nahm.
Nicht vergessen werden sollen die Beförderungen, die General Johann Dornscheidt aussprach. Robert Pechan wurde zum Major, Holger Hofmann, Dominik Schulz und Raimund Siber zum Leutnant befördert.
Am Nachmittag fand das in diesem Jahr durch die Andreas-Hofer-Kompanie organisierte Kaffeetrinken statt, zu dem die Blaskapelle „Original Niederrheinmusikanten“ aufspielten.
Wegen des unbeständigen Wetters wurde der Weg des Großen Festumzuges gekürzt. Letztmalig nahm das scheidende Königspaar Detlef und Silvia Wilms und sein Hofstaat Peter und Angelika Okon und Jens und Bianca Funke zusammen mit dem Kronprinzen Henning Hoffmann und dessen Prinzessin Andrea Faßbender und deren Adjutanten Michael Hansen und Alexander Issel die Parade ab. Der Sonntag fand seinen Abschluss mit dem Tanzabend, wiederum unter Mitwirkung der MSB-Showband.
Der Montag begann mit dem Besuch der Messe. Zu Beginn des Vogelschießens wurden zunächst die Ehrenschüsse abgegeben, danach wurde die Schießanlage zum Wettkampf freigegeben.
Die Pfänder konnten folgende Schützen erringen:
Altschützen:
Reichsapfel – Werner Brockherde
Zepter – Heinz Matschk
Kopf – Haiko Schöpp
Linker Flügel – Wilfried Schumacher
Rechter Flügel – Sascha Kreifelts
Jungschützen
Linker Flügel – Alexander Hahn
Rechter Flügel – Henning Hoffmann
Kopf – Daniel Lochow

Während des Schießens fiel nicht nur dem Chronisten auf, dass es offensichtlich sehr schwer war, Königsbewerber zu finden, wobei weniger die hin und wieder namentlich genannten Schützenbrüder, sondern vielmehr die zu ihnen gehörenden Ehefrauen in Aufregung gerieten. Es scheint so zu sein, dass es weniger schwer ist, einen Königsbewerber zu finden, sondern dass es viel schwieriger ist, die dazu gehörende Ehefrau zu überzeugen. Es war interessant zu beobachten, wie der eine oder andere als Bewerber angesprochene Schützenbruder von seiner besseren Hälfte „ins Gebet“ ge¬nommen wurde und an¬schließend bedauernd den Kopf schütteln musste. Die Bruderschaft sollte sich wirklich Gedanken über die Ursachen machen; es wäre peinlich, wenn eine so große Bruderschaft irgendwann einmal ohne Königsbewerber dastehen würde.
Mit Peter Eichelberg und Werner Kunz – beide aus der Sebastianer-Kompanie – fanden sich schließlich doch noch zwei Bewerber. Nach kurzem Zweikampf entschied Werner Kunz den Wettkampf für sich. Zu seiner Königin nahm er seine Frau Regine und berief Frank und Helga Schulte sowie Hans-Peter und Ruth Möltgen in den Hof¬staat.
Bei den Jungschützen errang Christoph Hahn die Kronprinzenwürde; er nahm Tom Hellwig und Maximilian Benger zu Adjutanten.
Nach dem Umzug und der ersten Parade vor der neuen Majestät erfolge abends die feierliche Proklamation mit anschließendem Königsball.

Im Unterschied zum Schützenfest herrschte während der Fronleichnamsprozession am 26. Mai schönes Wetter; die Bruderschaft war zahlreich vertreten.

Unser König nahm am 24. Juni am Bezirkskönigsschießen teil, wobei ihn viele Schützenbrüder sowie Mitglieder des Vorstands und des Generalstabs begleiteten.

Am 25. Juni veranstaltete die Pfadfinderschaft einen Charity-Walk. Diese erstmali¬ge Veranstaltungen in Form eines Sternmarsches von etwa fünf Kilometern Länge stand leider unter einem sehr ungünstigen Stern. Viele Gruppen – besonders aus der Schützenfamilie – hatten sich originelle Themen ausgedacht, jedoch spielte das Wetter nicht mit. Es regnete in Strömen, und so sah man viele traurige und enttäuschte Ge¬sichter. Dennoch kam eine stattliche Anzahl an Spenden zusammen.

Schönes Wetter wiederum begleitete das Sermer Fußballturnier, das von der Grena¬dierkompanie am 3. Juli veranstaltet wurde. Erstmalig nahm eine Gastmannschaft aus Wittlaer teil. Das Endspiel zwischen dem Tambourkorps und der Freiherr-vom-und-zum-Stein-Kompanie konnte die letztere für sich entscheiden.
Von dem Erlös dieses Festes wurden 350,00 € für das Fest mit den Weltjugendtag-Gästen und 1.050,00 € als Beitrag für den Kauf des Festplatzes übergeben.

Im Rahmen des Weltjugendtages wurde am 12. August zwischen Serm und Mündelheim zum längsten Frühstückstisch der Welt eingeladen; beim nächtlichen Aufbau und anschließenden Abbau waren insbesondere die Jungschützen aktiv.

Am 5. September nahmen Abordnungen der Königskompanie, der Reiterkompanie und der Edelweißkompanie am Umzug des Oppumer Schützenfestes teil; und am 11. September besuchte unsere Majestät das Bundesfest in Leverkusen.

Zum Schützenfest der Bruderschaft Mündelheim-Ehingen vom 17. bis 19. Septem¬ber besuchte eine Abordnung mit König und Gefolge den Tanzabend. Unsere Bruderschaft war beim Umzug zahlreich vertreten.

In einem wiederum vergrößerten Zelt fand am 8. Oktober das wiederum von der Sebastianerkompanie organisierte 6. Oktoberfest statt. Die Besonderheit war, dass zum ersten Mal eine Damenkapelle zum Tanz aufspielte.

Am 21. Oktober fand der traditionelle Diözesankönigsempfang im Steinhof statt. Unsere Majestät war hier mit großem Gefolge vertreten.

Unser jährliches Herbstschießen fand am 30. Oktober statt. Es wurde wie immer nach dem Besuch der Messe im Pfarrheim durchgeführt. Den Wettstreit innerhalb der Kompanien gewannen folgende Schützen:

Edelweiß-Kompanie Ulrich Schneider 30 Ringe
Generalstab Heinrich Weitz 26 Ringe
Grenadier-Kompanie Wilfried Hassel 29 Ringe
Andreas-Hofer-Kompanie Stefan Göhn 26 Ringe
Hubertus-Kompanie Ulrich Mertens 27 Ringe
Jäger-Kompanie Raimund Siber 27 Ringe
Reiter-Gruppe Johannes Blomenkamp 29 Ringe
Sebastianer-Kompanie Detlef Wilms 27 Ringe
Freiherr v.u.z. Stein-Kompanie Kai Issel 25 Ringe
Tambourcorps Frank Schulte 27 Ringe
Tell-Kompanie Willi Hassel 26 Ringe
Jungschützen Benjamin Günther 28 Ringe

Herbstmeister der Altschützen wurde Frank Schulte mit 26 Ringen, Herbstmeister der Jungschützen Benjamin Günther mit 25 Ringen.
Die während des Herbstschießens durchgeführte Spendensammlung ergab einen Erlös von 168,30 €; die Summe ist für ein Projekt in Bavado (Kenia) bestimmt.

Am 20. November wurde der Diözesanbesinnungstag mit der Beteiligung von 21 Angehörigen der Sermer Schützenfamilie durchgeführt. Er fand in Essen-Werden statt und begann mit einer Messe in der Basilika. Danach fand eine interessante und kurzweilige Führung durch die Basilika und die Schatzkammer statt, die bei manchem Besucher den Wunsch nach einem erneuten Besuch weckte.
Am Ende des Jahres bestand die Bruderschaft aus 250 Mitgliedern. Neu eingetreten sind Christoph Sonnen, Andreas Grunwald, Daniel Lochow, Werner Kluge, Matthias Ortkamp, Sebastian Deina, Alexander Hahn und Jan-Philipp Warmsbach. Die Bruderschaft verlassen haben Dennis Winters, Adolf Lang, Dirk Müller, Hans-Wilhelm Meyer, Andreas Grunwald, Peter Kreuz, Christian Kreuz und Jürgen Neumann.
Auch in diesem Jahr hat die Bruderschaft den Tod von Mitgliedern beklagen müssen. Es waren Heinrich Angerhausen, Helmut Okon, Horst Hofmann und Hans Paß, denen ein ehrendes Andenken gewiss ist.
Das Fest der Grünen Hochzeit begingen Christoph Brüning und Norbert Rösel. Die Silberne Hochzeit begingen Rolf Steinnökel und Ferdinand Schmitz, und das Fest der Goldenen Hochzeit konnten Theo Schüssler und Peter Gröters feiern.

In diesem Jahr konnte der Festplatz erworben werden. Da unsere Bruderschaft aus rechtlichen Gründen nicht kaufen konnte, wurde der Kauf durch die Karnevalsgesellschaft Südstern getätigt. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass in diesem Jahr die Voraussetzungen geschaffen wurden, dass die Bruderschaft zukünftig den Status der Gemeinnützigkeit erlangen kann.

Für unsere Pfarrgemeinde zeichnen sich wegen der notwendigen Umstrukturierung im Ruhrbistum erhebliche Neuerungen ab. Nach den bekannt gewordenen Plänen wird unsere Kirche Herz-Jesu im Unterschied zu vielen anderen Gotteshäusern erhalten bleiben, wird aber als Filialkirche von St. Dionysius Bestandteil der neuen Pfarrei, deren Zentrum die Kirche St. Judas Thaddäus in Buchholz sein wird.

Wenn wir unseren engeren Kreis verlassen, fällt uns als erstes Datum der 2. April ein, der Tag, an dem Papst Johannes Paul II. nach langer Krankheit verstarb. Es würde den Rahmen dieser Chronik sprengen, das Leben dieses großen Kirchenoberhauptes zu würdigen zu wollen. Sein Pontifikat, das am 16. Oktober 1978 begann, prägte nachhaltig sowohl die Endphase des Kalten Krieges als auch die Zeit danach; sein Wirken hat entscheidend dazu beigetragen, die kommunistische Herrschaft in Polen und im gesamten Ostblock zu beenden. Johannes Paul II. unternahm in seiner Amtszeit über einhundert Auslandsreisen, davon drei nach Deutschland in den Jahren 1980, 1987 und 1996. Er gab 14 Enzykliken heraus, die sich insbesondere mit Fragen der Sozialethik und der Sexualmoral auseinander setzten. Wir erinnern uns bestimmt auch an das Attentat im Mai 1981, bei dem er lebensgefährlich verletzt wurde. – Wie schon erwähnt, muss es in dieser Chronik bei diesen wenigen Sätzen verbleiben.
Nicht ganz überraschend wurde als sein Nachfolger am 19. April Kurienkardinal Joseph Ratzinger gewählt, der bisherige Präfekt der Glaubenskongregation. Er nahm den Namen Benedikt XVI, an. Benedikt XVI. ist der erste Deutsche als Papst seit Hadrian VI. vor 482 Jahren, was hierzulande natürlich besondere Freude auslöste. Unmittelbar nach seiner Wahl sagte er zu, den Weltjugendtag in Köln im August zu besuchen. Hier zeigte sich, dass der als sehr konservativ und zurückhaltend geltende Kirchenfürst die große Menge der jungen Besucher nachhaltend begeistern konnte. Es wird allgemein erwartet, dass er in seinem Pontifikat die durch seinen Vorgänger konservativ geprägte Leitung der Kirche beibehalten wird.

Als Ergebnis der NRW-Landtagswahl am 22. Mai wurde in Düsseldorf eine Koalition zwischen CDU und FDP gebildet; zum Ministerpräsidenten wurde Dr. Jürgen Rüttgers gewählt. Unmittelbar nach der Wahl in NRW teilte Bundeskanzler Gerhard Schröder mit, dass er vorgezogene Neuwahlen anstreben würde. Weil das Grundgesetz die Selbstauflösung des Parlaments nicht vorsieht, erreichte Schröder sein Ziel durch eine Vertrauensfrage am 1. Juli , bei der sich die Mehrheit seiner Gefolgsleute der Stimme enthielten. Die daraufhin am 18. September durchgeführte Bundestagswahl hatte ein überraschendes Ergebnis. Weil weder die CDU mit ihrem Wunschpartner FDP noch die bisherige Koalition die notwendige Stimmenmehrheit zur Regierungsbildung erlangten, schlossen sich nach langwierigen Verhandlungen CDU und SPD zu einer Großen Koalition unter Führung von Dr. Angela Merkel zusammen.

Die großen Probleme in Deutschland, nämlich das der hohen Arbeitslosigkeit von fast fünf Millionen Menschen, das der künftigen Finanzierung Alterssicherung und und das der weiter steigenden Kosten des Gesundheitswesens warten weiter auf eine Lösung. Das Jahr 2005 gab keinen Anlass zum Optimismus.