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Die Jahreshauptversammlung am 22. Januar war geprägt durch die turnusmäßig fälligen Wahlen innerhalb des Vorstandes. Während Heribert Weitz als 1. Schriftführer und Detlef Wilms als 2. Brudermeister wiedergewählt wurden, war wegen des Rücktritts von Hans Weitz als 1. Kassierer eine Neuwahl erforderlich. Sein Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Peter Simon, an dessen Stelle als 2. Kassierer wurde Werner Brockherde gewählt.

Am 11. und 12. Februar fand das Patronatsfest statt. Es begann mit einem Tanz- und Unterhaltungsabend mit dem DJ Klaus Küpper, an dem – wie im vergangenen Jahr – auch viele Mitglieder der Bruderschaft Mündelheim-Ehingen teilnahmen.

Es wurden an diesem Abend die Herbstmeister der Alt- und Jungschützen, Frank Schulte und Benjamin Günther, sowie die Kompaniebesten des Herbstschießens geehrt. Wie es schon langjährige Tradition ist, empfing die Bruderschaft den neugekürten Kar­nevalsprinzen Heino I. (Hansen), seinen Hofmarschall Erhard (Keller) und deren Gefol­ge. Tollität und Hofmarschall gehören der Sebastianer-Kompanie an.

Unser Präses Pastor Winkelmann feierte am Sonntagmorgen unter Mitwirkung der Bläsergruppe die Heilige Messe im Festzelt. Anschließend fand das traditionelle Früh­stück mit Gästen statt.

Am 19. Februar fand das Ewige Gebet statt. In diesem Jahr gab es keine gesonderte Betstunde für Schützen oder Männer.

Am 12. März fand der Diözesantag im Pfarrsaal von St. Elisabeth Duissern statt, an dem der König mit der Königskompanie, Vorstand und Generalstab teilnahmen. Im Ver­lauf des Diözesantages hielt der Diözesanpräses Dr. Heinrich Weyers einen Vortrag über „St. Sebastian – Vorbild für heute“.

Am 19. März wurde das Mitglied unserer Bruderschaft Bernd Baumann auf der Bundesvertreterversammlung einstimmig zum neuen Datenschutzbeauftragten des Bun­des gewählt.

Vom 20. bis 22. Mai feierten wir unser Schützenfest. Es wurde am Samstag eröffnet mit dem traditionellen Fassanstich durch unseren Präses Pastor Winkelmann und den Böllerschüssen der Laarer Schützenbrüder.

Es folgte um 18.00 Uhr der erste Umzug mit der Kranzniederlegung und dem vom Tambourcorps und der Bundesschützenkapelle Neuss gespielten Großen Zapfenstreich am Ehrenmal. Dieses hatte kurz vor dem Schützenfest ein Dach erhalten, das in Eigen­leistung durch Mitglieder der Bruderschaft unter Leitung unseres Ehrenbrudermeisters Karl Peter Cremers errichtet worden war.

Nach dem Einzug in das Festzelt begann ein Tanz- und Unterhaltungsabend mit der Musik der Band „Grinde Buewe“.

Nach dem Wecken durch das Tambourcorps am Sonntagmorgen wurde die Heilige Messe unter Mitwirkung der Bläsergruppe Serm gefeiert. Beim anschließenden Früh­stück wurden folgende langjährige Mitglieder geehrt:

Für 25jährige Mitgliedschaft:

  • Johannes Blomenkamp
  • Otto Mehl
  • Christoph Wanders
  • Willi Winks

Für 40jährige Migliedschaft:

  • Josef Göhn
  • Karl-Heinz Höffges
  • Heinrich Matschk
  • Rudolf Matschk
  • Hans Weitz
  • Heribert Weitz

und für

50jährige Mitgliedschaft:

  • Hermann Arenz

Das Silberne Verdienstkreuz erhielten in diesem Jahr:

  • Hans Eck
  • Franz Josef Baltes

Den Hohe Bruderschaftsorden erhielten für ihre langjährigen Verdienste die Brüder

  • Heinz Schenke
  • Hugo Schenke

Vom General Johann Dornscheidt wurden folgende Beförderungen ausgesprochen:

  • Heinz Hansen zum Leutnant und Kompanieführer
  • Leo Breuer zum Oberleutnant

Am Nachmittag fand das beliebte Kaffetrinken statt, bei dem die Frauen des Tam­bourkorps für Kaffee und Kuchen sorgten. Auch hier sorgten die „Grínde Buewe“ für die musikalische Unterhaltung.

Danach fand der große Festumzug statt mit der abschließenden Parade vor dem Kö­nigspaar Werner und Regine Kunz, seinem Hofstaat Frank und Helga Schulte und Hans Peter und Ruth Möltgen, dem Kronprinzen Christoph Hahn und seiner Prinzessin Sandra Rösel sowie den Adjutanten Tom Hellwig und Maximilian Benger. Mit einem Tanz­abend fand der Sonntag seinen Abschluss.

Nach dem Kirchgang begann das Königs- und Prinzenvogelschießen auf unserem Festplatz bei herrlichem Wetter mit den Schüssen der Ehrengäste.

Bei den Altschützen schossen die Pfänder ab:

Reichsapfel – Franz-Josef Baltes (Tambourkorps)

Zepter – Hugo Schenke (Grenadierkompanie)

Linker Flügel – Friedrich Hardenberg (Edelweißkompanie)

Rechter Flügel – Thomas Weitz (Edelweißkompanie)

Kopf – Hans Hümbs (Jägerkompanie, Generalstab)

und bei den Jungschützen:

Linker Flügel – Thomas Simon

Rechter Flügel – Alexander Issel

Kopf – Henning Hoffmann

In einem spannenden Kampf zwischen den Königsbewerbern Peter Simon und Rai­mund Siber tat Raimund Siber den entscheidenenden Schuss und wurde unser neuer Kö­nig. Als Königin nahm er sich seine Ehefrau Heide, in den Hofstaat wählte er Peter und Monika Simon und Stefan und Isabell Klucken. Wenig später wurde Thomas Simon der neue Kronprinz; er nahm sich Dennis Koths und Daniel Hammerschmidt zu seinen Ad­jutanten.

Nach dem Festumzug mit der ersten Parade vor den neuen Majestäten fand am Abend der Krönungsball statt, diesmal mit der Musik der „Rhein-River-Band“.

Am Sonntag, 18. Juni, fand morgens die Fronleichnamsprozession bei schönem Wet­ter und guter Beteiligung der Schützen statt. Am Nachmittag nahmen viele Mitglieder am großen Jubiläumsumzug der Wittlaer Bruderschaft teil, die das Fest ihres 575jähri­gen Bestehens feiern konnte. Am Tag darauf besuchte unser König mit großem Gefolge den Krönungsball dieser Bruderschaft.

Am 23. Juni nahm unser König mit seiner Kompanie sowie Mitgliedern von Gene­ralstab und Vorstand am Bezirkskönigsschießen teil; am 24. und 25. Juni fand das Ser­mer Pfarrfest statt, an dem viele Schützenbrüder aktiv teilnahmen.

Leider letztmalig fand am 20. August das zehn Jahre lang von den Grenadieren orga­nisierte Fussballturnier statt. Gewinner des Pokals waren die Jungschützen.

Am 10. September fand der diesjährige Kappesmarkt statt. Die Königskompanie sorgte dafür, dass die Kinder mit vielen bunten Ballons am Luftballon-Wettbewerb teil­nehmen konnten; auch viele andere Mitglieder der Bruderschaft trugen zum Gelingen des Festes teil.

Am 15. bis 17. September feierte die Bruderschaft Mündelheim/Ehingen ihr Schüt­zenfest. Den Krönungsball am Samstagabend besuchte unser König mit großem Gefol­ge; beim Umzug am Sonntagnachmittag war unserer Bruderschaft zahlreich vertreten.

Am 7. Oktober fand das von der Sebastianer-Kompanie organisierte Oktoberfest be­reits zum siebten Mal statt. Im bis auf den letzten Platz gefüllten großen Festzelt sorgte die Frauenband „Bayrische Sieben“ für die Stimmung.

Am 6. bis 8. Oktober fand der Bundesjungschützentag statt, der vom Diözesanver­band Essen in Duisburg durchgeführt wurde. Am Gottesdienst und dem anschließenden Festumzug nahmen die Königskompanie, Mitglieder des Vorstandes und des General­stabes, Jungschützen und die Fahnengruppe teil.

Am Diözesankönigsempfang, der zum ersten Mal in der Gesamtschule Süd in Großenbaum stattfand, nahm unser König mit Mitgliedern seiner Kompanie, des Vor­standes und des Generalstabes teil. Auch viele Jungschützen waren an diesem gelunge­nen Abend vertreten.

Am 29. Oktober fand das Herbstschießen statt. Traditionsgemäß begann es mit dem Gottesdienst. Folgende Mitglieder wurden Kompaniebeste:

Edelweiß-Kompanie Ulrich Schneider 27 Ringe
Generalstab Manfred Henftling 27 Ringe
Grenadier-Kompanie Roland Püplichhuisen 29 Ringe
Andreas-Hofer-Kompanie Michael Werners 27 Ringe
Hubertus-Kompanie Willi Winks 28 Ringe
Jäger-Kompanie Bernd Baumann 26 Ringe
Reiter-Gruppe Hans-Josef Angerhausen 24 Ringe
Sebastianer-Kompanie Rolf Steinnökel 27 Ringe
Freiherr v.u.z. Stein-Kompanie Daniel Reimann 24 Ringe
Tambourcorps Frank Schulte 26 Ringe
Tell-Kompanie Willi Hassel 22 Ringe
Jungschützen Michael Hansen 26 Ringe

Herbstmeister der Altschützen wurde Willi Winks von der Hubertus-Kompanie, der der Jungschützen Michael Hansen.

Ab 26. November fand der Diözesan-Besinnungstag unter zahlreicher Beteiligung von Mitgliedern unserer Bruderschaft im Wallfahrtsort Billerbeck statt. Nach einer Stadtführung, einem Kaffeetrinken und einer Domführung wurde im Dom die Heilige Messe gefeiert. Der Tag endete mit einem Abendessen in der Domschenke.

Soweit der Jahresrückblick.

Am Ende des Jahres bestand die Bruderschaft aus 243 Mitgliedern, also aus sieben Mitgliedern weniger als im letzten Jahr.

Neu eingetreten sind Florian Siber, Masino Ridders und Matthias Franken. Die Bru­derschaft verlassen haben Heinz und Sven Nordbruch, Hans Lemke, Pascal Flock, Franz Grabowski, Jens Rappsilber, Claus Claessens, Daniel Reimann, Axel Zill und Michael Draszba.

In diesem Jahr hat die Bruderschaft den Tod eines Mitgliedes beklagen müs­sen. Es war Harald Meffert von der Hubertus-Kompanie. Ihm ist ein ehrendes Andenken ge­wiss.

Geheiratet hat Andre Albrecht; die Silberne Hochzeit begingen Klaus Hulke und Her­bert Schenke und das Fest der Goldenen Hochzeit konnten Josef Weitz und Adolf Rösel feiern.

Obwohl es über eine Chronik der Bruderschaft Serm hinausgeht, soll folgendes fest­gehalten werden:

Mit Wirkung vom 1. Oktober 2006 wurde mit St. Judas Thaddäus die 3. neue Groß­gemeinde im Bistum Essen gegründet. Damit wurde die Eigenständigkeit der Pfarren St. Dionysius, Mündelheim, und unserer Pfarre Herz Jesu beendet. Die Begründung dieser Maßnahme durch Ruhr­bischof Genn war (hier auszugsweise wiedergegeben) wie folgt:

„Diese (gemeint ist St. Dionysius) geschichtsträchtige Gemeinde in Mündelheim ist Mutterpfarrei vieler Pfarrgemeinden des Duisburger Südens. Trotz ihrer geschichtlichen Bedeutung und des großen Vermögens ist es mit Blick auf die jetzt anstehende Aufgabe einer wirksamen Zukunftssicherung von Kirche nicht möglich, die Eigenständigkeit die­ser Pfarrei zu wahren. … Die heutige Pfarrgemeinde Herz Jesu in Serm soll mit St. Dio­nysius zu einer Gemeinde zusammenwachsen und die Pastoral mit ihr gemeinsam ver­antworten. Beide Gemeinden kooperieren ja schon seit einigen Jahren in der Gestalt ei­nes Pfarrgemeindeverbundes unter der Leitung eines Pastoralteams und können daher si­cher auf gemeinsame Erfahrungen zurück greifen. Die Gemeinde St. Dionysius soll mit der Herz Jesu-Kirche wegen ihrer Lage im abgeschlossenen Ortsteil Serm über einen zweiten Gottesdienst- und Versammlungsort verfügen.“

Der erste Eindruck, dass sich die Änderungen in tolerierbaren Grenzen halten, täuscht. Hinzu kommt nämlich, dass – so der Bischof – „aufgrund der relativ geringen Gemeindegröße (es) verantwortbar (ist), dass die Gemeinde St. Stephanus (Ungelsheim) und die Gemeinde St. Dionysius einen gemeinsamen Pastor haben werden.“ Insoweit wird der bisherige Zustand festgeschrieben. Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Hüt­tenheim wird jedoch ganz aufgegeben, hier soll lediglich „eine Versammlungsmöglich­keit und damit eine kirchliche Präsenz am Ort erhalten bleiben“.

Die evangelische Kirche hat ähnliche strukturelle Veränderungen vorgenommen.   Hierbei werden auf beiden Seiten fi­nanzielle Gründe genannt, aber diese sind lediglich Auswirkungen der demoskopischen Entwicklung und besonders der Tatsache, dass die Kirchen, wie andere gesellschaftliche Kräfte auch, weite Teile der Bevölkerung nicht mehr zu erreichen scheinen. Der Begriff „Spaß-Gesellschaft“ mag hierfür als Stichwort genügen.

Der Blick auf die Kirche würde unvollständig bleiben, wenn der Papstbesuch in sei­ner Heimat Bayern im September nicht erwähnt würde. Die aus einer Rede des Papstes in Regensburg hergeleiteten Spannungen mit dem Islam wurden bei einer Reise des Papstes in die Türkei beseitigt.

Zurück zu Serm. Die freien Flächen – gemeint ist in erster Linie der Bereich Kollert, Klapptor, Breitenkamp – wurden weiter besiedelt. Zwar wird durch die Art der Bebau­ung der dörfliche Charakter Serms nicht nachteiligt beeinflusst, jedoch bleibt abzuwar­ten, ob die neuen Bewohner Serms auch an der eigentlichen Dorfgemeinschaft teilneh­men werden.

In Duisburg Mitte wächst das CityPalais, der Neubau des Forums ist begonnen und der Innenhafen blüht und gedeiht. Und in Serm wächst und gedeiht … die Zahl der Schlaglöcher in den meisten Straßen. Egal, ob man von der B 288, von Witt­laer oder von Mündelheim kommt, den Besucher erwarten Schlaglöcher ohne Zahl, die nur ab und zu – und das nur für kurze Zeit – notdürftig ausgebessert werden. Der östli­che Teil der Dorfstraße ist in einem erbärmlichen Zustand und könnte als Teststrecke für Stoßdämpfer dienen. Wie man hört, ist Abhilfe nicht in Sicht. Der Chronist schlägt vor, die offiziellen Besucher aus der Stadt- oder Bezirksverwaltung oder von den Parteien, die sich auf dörflichen Festen gerne begrüßen lassen, vorher zu einem Spaziergang über der Dorfstraße einzuladen.

Während der Fußballweltmeisterschaft vom 9. Juni bis zum 9. Juli erstrahlte auch Serm in den Farben der zahllos wehenden Fahnen. Überhaupt sorgten das vierwöchige Sommerwetter und die Begeisterung der Zuschauer für ausgelassene Stimmung im Um­feld der Weltmeisterschaft, die in Deutschland als „Sommermärchen“ bezeichnet wird. Italien, dessen Mannschaft ihr Quartier im nahegelegenen Hotel „Landhaus Milser“ aufgeschla­gen hatte, gewann das Turnier durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich. Den dritten Platz belegte die Mannschaft Deutschlands unter Jürgen Klinsmann.

Langsam ist in Deutschland ein wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen, obwohl er wei­te Kreise der Bevölkerung noch nicht erreicht hat; zum ersten Mal seit langem ist ein we­sentlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu erkennen. Wie sich die Erhöhung der Mehr­wertsteuer zum 1.1.2007 auswirken wird, bleibt zwar abzuwarten, jedoch es besteht Anlass zu einem vorsichtigen Optimismus. Was das Weltgeschehen angeht, so sind in den Kon­flikt­gebieten Änderungen nicht in Sicht – ge­nannt sei die fast aussichtlose Befriedung im Irak, die Situation in Af­ghanistan und der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Auch die Bedrohung durch den internationalen Terror lässt nicht nach und gibt zu ernsthafter Besorgnis Anlass.

Zum Schluss sei daran erinnert, dass in diesem Jahr einer der bekanntesten Bürger Nord­rhein-Westfalens, Johannes Rau, am 27. Januar verstorben ist. Er diente dem Land seit 1970 als Minister und war in der Zeit von 1978 bis 1998 war er Ministerpräsident des Landes. Von 1999 bis 2004 war er der achte Bundespräsident.